Der irische Markt für Kleiwindenergieanlagen (KWEA) ist in den vergangenen Jahren stetig gewachsen. Ende 2012 waren ca. 530 KWEA mit einer Kapazität von rund 2.980 kW installiert. Von besonderer Bedeutung sind die hohen Windgeschwindigkeiten. Insbesondere in den Küstengebieten liegen diese mit sechs bis sieben m/s im Jahresdurchschnitt deutlich über den Windverhältnissen in Deutschland. Die Strategy For Renewable Energy 20122020 des irischen Energieministeriums legt fest, dass bis zum Jahr 2020 16% des Bruttoenergieverbrauchs durch erneuerbare Energien gedeckt werden sollen. Die Kleinwindkraft kann hierzu gerade im Bereich der privaten Haushalte und landwirtschaftlicher Betriebe einen Beitrag leisten.

Am 22. Mai 2014 veranstaltete die Deutsche Energie-Agentur GmbH (dena) im Rahmen der Exportinitiative Erneuerbare Energien des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) in den Räumlichkeiten der Handwerkskammer Hamburg eine Informationsveranstaltung zum Thema: „Kleinwindkraft in Irland“. Ziel der Veranstaltung war es, deutschen Unternehmen aus dem Bereich Kleinwindkraft umfangreiche Informationen zum irischen Markt in Vorbereitung für einen möglichen Markteintritt zu vermitteln. Sieben Sprecher referierten über die Potenziale des irischen Kleinwindmarktes, die rechtlichen Rahmenbedingungen für KWEA, technische Anforderungen sowie Marketingstrategien. Darüber hinaus wurden die Unterstützungsangebote der Exportinitiative Erneuerbare Energien für deutsche Unternehmen vorgestellt.

Im Zuge der Veranstaltung wurde deutlich, dass der irische Markt auch für deutsche Hersteller langfristig an Attraktivität gewinnen kann. Dabei ergibt sich die Attraktivität nicht ausschließlich aus der Förderung über das sog. REFIT-2-Fördersystem (Vergütung von neun €ct/ kWh bis Ende 2014), sondern auch aus den verhältnismäßig hohen Strompreisen von 17 bis 23 €ct/ kWh in Verbindung mit den konstant hohen Windgeschwindigkeiten. Aus baurechtlicher Sicht bestehen in Irland für KWEA geringere Auflagen und Beschränkungen als dies in Deutschland der Fall ist. Von Vorteil ist hier insbesondere, dass das Baurecht landesweit einheitlich geregelt ist. Im Hinblick auf Markterschließung und Marketing ist es wichtig, z.B. bei Geschäftsgesprächen, die kulturellen Bedingungen und irischen Gepflogenheiten zu berücksichtigen. Eine sorgfältige Vorbereitung vor der Kontaktaufnahme mit potenziellen Kunden oder Geschäftspartnern ist deshalb unabdingbar. Dieser Punkt wird nach Erfahrungen der Deutsch-irischen Industrie- und Handelskammer häufig unterschätzt. Generell wird empfohlen einen Marktzugang mit einem irischen Partner vorzubereiten.

Sowohl die Teilnehmer als auch die Sprecher gaben bereits während der Veranstaltung ein positives Feedback zum Veranstaltungsablauf. Verschiedene Unternehmen möchten in naher Zukunft mit der Erschließung des irischen Kleinwindmarktes beginnen. Vor diesem Hintergrund werden weitere Unterstützungsangebote im Rahmen der Exportinitiative Erneuerbare Energie von der deutschen Branche begrüßt.

Für weitere Informationen stehen Ihnen die Präsentationen der Referenten zum Download bereit.