Im August 2014 wurde der lang ersehnte Landbebauungsplan zur Errichtung von Windturbinen in Israel verabschiedet. Somit eröffnet sich endlich dieser Markt für das Land, dem energetische Unabhängigkeit und Klimaschutz dringende nationale Anliegen sind. Windenergie steht in Deutschland an erster Stelle der Erneuerbaren Energien, weshalb israelische Entscheidungsträger und führende Unternehmen der Branche gern von der Expertise und Best-Practice-Beispielen lernen, die sich ihnen im Rahmen der Exportinitiativen Erneuerbare Energien und Energieeffizienz des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) geboten hat.

Die AHK Israel richtete mit ihrem deutschen Partner eclareon GmbH eine Reise für 14 Entscheidungsträger aus Regierung, Interessenverbänden und Unternehmen nach Hamburg, Bremen und Schleswig-Holstein aus. Vom 3.-5.11. besuchten sie drei Firmen, vier Objekte und nahmen an einer Informationsveranstaltung teil.

Den Auftakt bildete der Besuch bei 8.2 Consulting AG, einem international tätigen Ingenieurbüro der ersten Stunde der kommerziellen Windenergie. Dem folgte ein Gespräch bei der Nordex Energy GmbH, dem renommierten Turbinenhersteller und Servicepartner. Kurz vor Dämmerung besichtigte die Delegation den Energieberg Georgswerder. Auf dieser ehemaligen Deponie mit giftiger Altlast wird heute mittels zwei Windturbinen, einer großen Photovoltaikanlage und Deponiegas Energie gewonnen. Das Informationszentrum mit Multimedia-Show sowie der landschaftsarchitektonisch preisgekrönte Park mit Horizontweg bieten ein pädagogisch wertvolles Ausflugsziel. Den Abschluss des Tages bildete die Hafenrundfahrt auf einer Barkasse, wo ein Experte den Teilnehmern die ökologischen und ökonomischen Aspekte des Hafens erläuterte.

Der zweite Tag begann mit der Informationsveranstaltung, die der israelischen Delegation mit der Präsentation von eclareon GmbH einen allgemeinen Einstieg in den deutschen Windenergiemarkt ermöglichte, als auch dank der Vorstellungen des Renewable Energy Cluster Hamburg und der HIR Hamburg Institut Consulting GmbH spezifische Aspekte eingehend behandelte. Diese sowie die Präsentation des israelischen Energieministeriums wurden von den anwesenden deutschen und israelischen Teilnehmern lebhaft diskutiert. Im Anschluss daran fuhr die Gruppe nach Bremen, wo sie bei der Deutsche Windtechnik GmbH über deren Aktivitäten und ihr Regenerativkraftwerk unterrichtet wurden.

Der letzte Tag führte die israelische Delegation in die Wiege der kommerziellen Windkraft, nämlich nach Schleswig-Holstein, wo im Windpark Dithmarschen und der Windfarm Westküste hochrangige Experten praxisnah auf die zahlreichen unterschiedlichen Themen eingingen. Die heterogene Delegation lobte beim Abschlussgespräch die Qualität der Besuchsobjekte, der Experten, der Organisation sowie der Synergie in der Gruppe, und einige Teilnehmer haben bereits die geknüpften Kontakte zu einzelnen Gesprächspartnern individuell vertieft.