Auf einer Informationsveranstaltung der Exportinitiativen des BMWi informierten Experten aus Australien und Neuseeland über Investitions- und Marktbedingungen in den beiden Zielmärkten. Der Fokus lag auf der Herausarbeitung des Potenzials für deutsche Anbieter aus den Bereichen Energieeffizientes Bauen und Nutzung erneuerbarer Energien im Gebäudebereich.

Die Nachfrage nach energieeffizienten Produkten steigt zunehmend in Australien. Der Gebäudebestand ist durch rudimentäre Isolierungen und veraltete Kühl- und Heizungssysteme gekennzeichnet; selten wird  Doppelverglasung eingesetzt; Fenster und Türen sind zudem oft nicht dicht konstruiert. Das Heizen und Kühlen erfolgt oft über elektrisch betriebene Heizlüfter/-geräte und Klimaanlagen, allgemein herrscht eher eine Leichtbauweise vor. Darüber hinaus besteht die Notwendigkeit zum Ausbau und der Planung von städtischer Infrastruktur, insbesondere Transportinfrastruktur: 11,6 Mrd. Australische Dollar für diesen Zweck wurden mit dem Infrastrukturfonds im Mai 2014 angekündigt. Des Weiteren unterstützt das Nation Building Program den Bau neuer Gebäude, sowie die Environmental Upgrade Agreements, welche Finanzierungshilfen für Energieeffizienzmaßnahmen bereithalten, und Low Carbon Australia, welches KMU Finanzhilfen für Investitionen in eine klima- und energieeffizientere Ausstattung und Prozesse  gewährt.

Aus Neuseeland sind vor allem positive Signale aus dem Bausektor zu vermelden. Der Bausektor im Gebäudebereich wächst konstant, allein im Oktober 2014 wurden landesweit der Bau 1.985 neuer Gebäude bewilligt; davon 262 Apartmenthäuser und davon wiederum 121 Altersheime. Wohngebäude machen ein Auftragsvolumen von 778 Millionen NZ$ und Nicht-Wohngebäude von 484 Millionen NZ$ aus. Im Bereich der energieeffizienten Stadtentwicklung ergeben sich durch die Wiederaufbauarbeiten in Christchurch nach dem Erdbeben enorme Geschäftschancen für deutsche Technologien. Die Kosten für den Wiederaufbau werden auf insgesamt NZ$ 40 Milliarden geschätzt, wobei ca. 50% der Kosten für den Privatgebäudebereich angesetzt werden und 20% für den Gewerbegebäudebereich. Laut dem ‚New Zealand Green Building Council‘ soll Christchurch zu einer Vorzeigestadt im Bereich Energieeffizienz und Erneuerbare Energien werden. Auckland, die größte Stadt Neuseelands (1,5 Millionen Einwohner), rechnet mit einem Einwohnerzuwachs von 1 Million bis zum Jahr 2040, was zu einem erhöhten Bedarf an neuen Wohngebäuden führt.

Deutsche Anbieter, die diesen günstigen Zeitpunkt für eine Geschäftsanbahnung mit potenziellen Partnern vor Ort nutzen wollen, können sich einen der 8 Plätze auf einer AHK-Geschäftsreise vom 06.-10. Juni 2016 sichern (Anmeldungen über die eclareon GmbH).