Am 12. Juni 2015 veranstaltete die energiewaechter GmbH zusammen mit der Deutsch-Polnischen Industrie und Handelskammer eine Informationsveranstaltung zum Thema „Energieeffizientes Bauen und Sanieren in Polen“. Die Konferenz fand im Rahmen der Exportinitiative Energieeffizienz des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) statt. Insgesamt berichteten sieben Fachreferenten über die Rahmenbedingungen und Potenziale in Polen. Dabei waren insgesamt drei Referenten aus dem Zielmarkt vor Ort.
Die Veranstaltung war in drei Teile gegliedert. Der erste, einführende, Teil widmete sich den Rahmenbedingungen im Zielmarkt Polen. Frau Anna Grzelak von der Auslandshandelskammer Polen sprach zur Konjunktursituation in Polen und stellte insbesondere Fördermaßnahmen auf dem Gebiet des energieeffizienten Bauens und Sanierens vor. Herr Tomasz Dobrzyński von der polnischen Rechtsanwaltskanzlei CWW informierte darauf aufbauend über die rechtlichen Rahmenbedingungen und gab Einblicke in aktuelle Gesetzesinitiativen.
Nach Austausch bei Kaffee und Gebäck wagte Herr Professor Martin Behne vom Fachbereich Gebäudetechnik und Energieeffizienz an der Beuth Hochschule für Technik Berlin den Blick in die Zukunft aus europäischer Perspektive und betonte u.a. die Wichtigkeit der Berücksichtigung der herstellungsimmanenten Energie von Gebäudekomponenten. Aus der unternehmerischen Praxis und der Erfahrung von der Zusammenarbeit mit polnischen Geschäftspartnern konnte im Anschluss Frau Antje Vargas, Vorstand der GeoClimaDesign AG, berichten.
Die Mittagspause bot den Konferenzteilnehmern und den Referenten vor Beginn des dritten Teils ausreichend Möglichkeit das Gehörte Revue passieren zu lassen. Im Anschluss informierte Herr Henning Ellermann, Senior Manager Energy Efficiency & Green Building bei Germany Trade and Invest, über den Status Quo der polnischen Baubranche und verwies auf die Geschäftschancen für deutsche Unternehmen. Aus der baulichen Praxis und von der deutsch-polnischen Zusammenarbeit berichtete Herr Dr. Günther Ludewig, Geschäftsführer und Mitgründer der solidar Architekten. Hieran konnte Herr Günter Schlagowski, Geschäftsführer des Polnischen Instituts für Passivhaus und Erneuerbare Energien, anknüpfen: Anhand seines Berichts über die Errichtung einer zertifizierten Passivhaus-Produktionshalle in der Nähe von Zielona Góra verdeutlichte er das wachsende Interesse polnischer Unternehmen an energieeffizienten Gebäuden und Knowhow aus Deutschland.
Insgesamt ließen die Vorträge der Referenten erkennen, dass der polnische Markt deutschen Unternehmen auf dem Gebiet des energieeffizienten Bauens und Sanierens vielversprechende Möglichkeiten eröffnet: Angestoßen von Förderprogrammen der Regierung sowie einem steigenden Umweltbewusstsein und gewachsener Kaufkraft wird verstärkt in energieeffiziente Neubauten investiert. Die Sanierung alter Bausubstanz in den Handelszentren der 1990er Jahre bietet ebenfalls ein interessantes Betätigungsfeld.
Aufbauend auf der Informationsveranstaltung bietet die geförderte AHK-Geschäftsreise nach Polen vom 23.-26.11.2015 interessierten Unternehmen die Möglichkeit, im Rahmen der Exportinitiative Energieeffizienz den Zielmarkt selbst zu erkunden. Die teilnehmenden Unternehmen können sich und ihre Produkte oder Dienstleistungen auf einer Fachkonferenz in Warschau vorstellen und an den folgenden Tagen mit potenziellen Gesprächspartnern vor Ort treffen.