Am 14. Juni 2016 fand eine Informationsveranstaltung für deutsche kleine und mittlere Unternehmen (KMU) zum Thema „Energieeffizienz in der kasachischen Industrie – Fokus auf Schwerindustrie“ statt.

Zwei Energieexperten aus Kasachstan, darunter der Abteilungsleiter des kasachischen Energieregisters im Energieministerium der Republik Kasachstan und der Geschäftsführer der kasachischen Unternehmenskammer ATAMEKEN, waren dazu eingeladen den anwesenden deutschen Unternehmen aktuelle Informationen über die Strategie Kasachstans zur Einführung von Energieeinsparmaßnahmen zu erläutern. Informationen zu rechtlichen, steuerlichen und finanziellen Absicherungen beim Exportgeschäft von Deutschland nach Kasachstan wurden erläutert. Das Programm wurde mit einem Erfahrungsbericht der einer bereits in Kasachstan aktiven Wärmetauscherfirma abgerundet.

Der kasachische Markt bietet durch die stabile politische Lage und eine Offenheit gegenüber ausländischen Investoren sowie konsequenten wirtschaftlichen Reformen eine gute Basis für die Entwicklung langjähriger Geschäftsbeziehungen; wie die Referenten berichteten, wird trotz des gesunkenen Ölpreises und der damit einhergehenden Stagnation, nicht mit einer länger anhaltenden Wirtschaftskrise gerechnet.

Der Dialog über ein nachhaltiges Modell der Wirtschaftsentwicklung wurde unter den wichtigsten Wirtschaftsakteuren Kasachstans eingeleitet; die Rechtsgrundlagen im Bereich Energieeinsparung und Energieeffizienz stehen ebenfalls: die Regierung hat die Ziele einer Reduzierung der Treibhauseffekte um 15% bis 2030 (gegenüber 1990), die Erhöhung des Anteils an Stromproduktion von Wind und Sonne und die Reduzierung der Energieintensivität des BIPs um 40 % bis 2020 gegenüber 2008 festgelegt; der Fokus liegt derzeit auf der Reduzierung von Übertragungsverlusten bei den Stromnetzen und auf die Einführung von Energieaudits in den 50 energieintensivsten Kraftwerken und Industriebetrieben Kasachstans – von denen die meisten in Bergbau und Metallurgie angesiedelt sind. Nun wird es im Einzelnen gelten, im Austausch mit erfahrenen Experten und Unternehmen aus Ländern wie Deutschland, Kontrollmechanismen über die Umsetzung von rechtlich bindenden Energiesparauflagen sowie funktionierende Fördermechanismen einzuführen.

Die Veranstaltung diente auch als Vorbereitung auf die bevorstehende AHK-Geschäftsreise zum selben Thema, die vom 31.Oktober bis 4. November 2016 in Almaty stattfinden wird. Mit der Teilnahme an der Geschäftsreise haben deutsche KMUs die Chance, den kasachischen Markt näher kennenzulernen und über B2B-Termine direkt in Kontakt mit kasachischen Geschäftspartnern zu treten.