Info-Brunch mit Projektpräsentation und Diskussionsrunde in Mailand

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Anfang des Jahres 2018 wurde die Next Kraftwerke GmbH über ihre italienische Tochter Centrali Next mit einem Virtuellen Kraftwerk in Italien als Stromhändler tätig. Im sogenannten italienischen „Next-Pool“ wird eine Vielzahl von dezentralen Erzeugungsanlagen vermarktet. Die Leistung der Anlagen reicht von der Photovoltaik-Anlage mit wenigen hundert Kilowatt Leistung bis hin zum großen Windpark mit 40 Megawatt Leistung. Um die volatile Erzeugung aus Wind und Sonne bereits am Vortag genau zu prognostizieren, greift Next Kraftwerke über direkte Datenverbindungen zu den einzelnen Anlagen auf Live-Einspeisedaten zurück, mit denen sich die Gebote an der italienischen Strombörse besser und lukrativer abgeben lassen.

Regulatorisch arbeitet die Terna, der italienische Übertragungsnetzbetreiber, gerade an der Konzeption von Pilotprojekten, in denen virtuell zu einem Pool zusammengeschlossenen dezentralen Stromerzeugern ermöglicht wird, künftig nicht nur faktisch erzeugte Strommengen, sondern auch die potenzielle Anlagenleistung als sogenannte Systemdienstleistungenanzubieten. Diese im Pool digital vernetzte Leistung lässt sich, ebenso wie Verbrauchsleistung dort vernetzter industrieller und gewerblicher Großverbraucher, am sogenannten „Regelleistungsmarkt“ vermarkten: Next Kraftwerke möchte sich auch auf diesem Segment positionieren und mit Hilfe des Virtuellen Kraftwerks dazu beitragen, temporäre Leistungsschwankungen im italienischen Stromnetz auszugleichen.

v.l.n.r.: Michelangelo Lafronza (Moderator, Anie), Alberto Lombardi (IFS Italia), Fabio Zanellini (Anie/Siemens), Andrea Chiabrando (Biogas Konsortium), Alberto Latorre (Centrali Next)

v.l.n.r.: Michelangelo Lafronza (Moderator, Anie), Alberto Lombardi (IFS Italia), Fabio Zanellini (Anie/Siemens), Andrea Chiabrando (Biogas Konsortium), Alberto Latorre (Centrali Next)

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Am 13. September 2018 wurde das Virtuelle Kraftwerk im Rahmen des dena-RES-Programms erstmals öffentlich auf einer Veranstaltung in Mailand präsentiert. Mark Lindenberg, Vertriebsleiter und Tobias Weghorn, International Business Development, stellten seitens Next Kraftwerke die Funktionsweise eines Virtuellen Kraftwerks sowie die Möglichkeiten, die der „Next Pool“ italienischen Marktteilnehmern bietet, vor.

Im Anschluss daran sprachen Alberto Latorre (Centrali Next), Fabio Zanellini (Anie Rinnovabili, italienischer Erneuerbare-Energien-Verband, Andrea Chiabrando (Consorzio Monviso Energia, italienisches Biogas-Konsortium) und Alberto Lombardi (IFS Italia), Softwaredienstleister für die Energiebranche) in einer Podiumsdiskussion über den aktuellen Marktöffnungsprozess im Bereich Regelenergie. Moderiert wurde die Diskussion von Michelangelo Lafronza (Generalsekretär von ANIE Rinnovabili), der die wesentlichen Vorteile eines Virtuellen Kraftwerks wie folgt beschreibt: „Virtuelle Kraftwerke erfüllen viele Funktionen: Einerseits ermöglichen sie Erneuerbaren-Energien-Anlagen, zur Netzstabilität beizutragen, andererseits treiben sie auch die Digitalisierung des Energiemarktes voran.“

Unter den etwa 50 Gästen waren neben zahlreichen Vertretern aus der Branche auch Peter von Wesendonk, Stv. Generalkonsul im Generalkonsulat der Bundesrepublik Deutschland in Mailand, und Oliver Döhne, Germany Trade & Invest (GTAI) Italien.

Das Renewable-Energy-Solutions-Programm der dena

Das dena-RES-Programm wurde von der dena ins Leben gerufen und bietet deutschen Unternehmen der Erneuerbare-Energien-Branche die Gelegenheit, an repräsentativen Standorten im Ausland Referenzprojekte zu verwirklichen - und sich damit attraktive Zielmärkte zu erschließen. Gefördert wird es vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie im Rahmen der Exportinitiative Energie.