VA-Bericht Serbien & Montenegro

Screenshot aus der virtuellen Fachkonferenz

Die serbische Regierung investiert massiv in den Klimaschutz, allein 2,9 Milliarden Euro davon in den kommenden fünf Jahren. Ein Großteil des Geldes ist dabei für Erneuerbare-Energie-Projekte sowie Energieeffizienzprojekte vorgesehen, beispielsweise in die energetische Sanierung des städtischen Heizungsnetzes sowie der staatlich betriebenen Wohngebäude.

Welche Maßnahmen in Serbien und Montenegro für die Steigerung der Energieeffizienz im Gebäudesektor durchgeführt werden, erläuterte Herr Matija Tadic vom serbischen Büro der KfW. Anschließend informierte Dr. Dejan Milenic, Professor der Universität Belgrad, über die Potenziale für die Nutzung von Geothermie auf dem Westbalkan. Im Bereich der Geothermie wird für das Land ein Potenzial von 2,2-4,4 TWh geschätzt. Allein 50 der 160 untersuchten Standorte bieten Potenzial für installierte Kapazitäten von über einem Megawatt elektrischer Leistung.

Insbesondere die Wärmenutzung ist in Serbien attraktiv und wird aktuell schon häufig verwendet: Ca. 26 Prozent der aktuell genutzten geothermischen Energie wird für die Gebäudeheizung genutzt, weitere 33 Prozent finden Einsatz in der Industrie & Lebensmittelproduktion.

Diese Marktentwicklung blieb deutschen Unternehmen nicht verborgen, die am 18. Mai im Rahmen einer virtuellen Webkonferenz ihre Technologien und Lösungen dem Publikum in Serbien & Montenegro vorstellten. Die Präsentationen der deutschen Unternehmen stellten eindrucksvoll das breite Angebot der Branche dar. Das Spektrum der Technologien umfasste Systeme zur Heizung und Kühlung von Gebäuden mit erneuerbaren Energien, Lösungen für Betrieb & Abrechnung von Wärmequellen, sowie LED-Beleuchtung und Lüftungstechnik.

Von der Initiative Wohnungswirtschaft Osteuropa e.V. teilte Herr Knut Höller seine Erfahrungen bei der Modernisierung von Wohngebäuden in Plattenbauweise in Ostdeutschland sowie von ausgewählten Projekten aus Osteuropa. Hier konnte Herr Höller den Teilnehmerinnen und Teilnehmern wertvolle Hinweise geben, wie bei der Modernisierung Akzeptanzprobleme und Finanzierungsfragen gelöst werden können.

In einem technischen Fachvortrag erläuterte Herr Ralf Kiryk vom Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie e.V. die Wirkungsweisen und Technologien, wie Gebäude mittels erneuerbaren Energiequellen beheizt werden können. Dabei ging er auf die Vorteile der einzelnen Technologien ein und gab einen Ausblick, wie die europäischen Klimaschutzziele im Gebäudesektor erreicht werden können. Neben effizienter Heiztechnik spiele hier auch eine optimale Dämmung der Gebäudehülle eine entscheidende Rolle.

Das virtuelle Event zog eine große Zuhörerzahl an, insgesamt nahmen rund 120 Personen teil, um die Erfahrungen und Lösungen aus Deutschland für einen nachhaltigen Betrieb von Gebäuden kennenzulernen. Die deutschen Unternehmen nutzten im Rahmen der virtuellen Geschäftsreise nach der Veranstaltung die Möglichkeit, mit den Teilnehmern und potenziellen Geschäftspartnern in virtuellen Besprechungen in Kontakt zu treten.

Die Energie-Geschäftsreise wurde von der energiewaechter GmbH im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie in Zusammenarbeit mit der Deutsch-Serbischen Wirtschaftskammer durchgeführt.