VA-Bericht Energie-Geschäftsreise Frankreich

Screenshot aus der Online-Konferenz

© AHK Frankreich

Die engen gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Frankreich und Deutschland zeigen sich auch in der ambitionierten Klima- und Umweltpolitik. Ähnlich wie Deutschland, erhöht auch Frankreich stetig den Anteil der erneuerbaren Energien am Energiemix, um so die gesetzten Klimaziele bis 2050 zu erreichen. Daher wurden auf politischer Ebene Entscheidungen getroffen, die insbesondere Bioenergie als bedeutendste Quelle zur Erzeugung erneuerbarer Wärme bestimmen. Dieser Bereich ist äußerst relevant, da ca. die Hälfte des französischen Energieverbrauchs bei der Erzeugung durch Wärme entsteht.

Acht deutsche Unternehmen nahmen an der virtuellen Energie-Geschäftsreise nach Frankreich teil, um den fanzösischen Markt näher kennenzulernen und erste Kontankte im Land zu knüpfen. Als Auftaktveranstaltung fand am 22. Juni 2021 eine Online-Fachkonferenz zum Thema „Bioenergie zur Erzeugung erneuerbarer Wärme“ statt, bei der die Unternehmen aus den Bereichen Brikettierung, System- und Messtechnik, Abfallwirtschaft, Kraft-Wärme-Kopplung und Biogasanlagen, ihre Produkte und Dienstleistungen dem französischen Publikum vorstellten.

Nach der offiziellen Begrüßung durch Sophie Cabotte (AHK Frankreich) sowie Paul Stolz (energiewaechter GmbH), stellte Lena Müller-Lohse vom deutsch-französischen Büro für die Energiewende (DFBEW) die Unterschiede sowie Synergieeffekte der erneuerbaren Wärme aus Bioenergie in Frankreich und Deutschland vor. Dies bot einen guten Überblick über den Status Quo und die Zukunftspläne der beiden Länder. Anschließend ging Malte Trumpa vom Bundesverband Bioenergie (BBE) näher auf zukünftige Herausforderungen im Bereich feste Biomasse und Holzenergie ein. In Deutschland soll Biomasse in der Zukunft vor allem in industrielle Prozesse aggregiert werden und weniger im Strom- und Heizungssektor zum Einsatz kommen. Eine weitere Herausforderung wird in Zukunft die Beschaffung der notwendigen Biomasse sein, die für die geplante Energiegewinnung benötigt wird. Neben den deutschen Fachbeiträgen gab es auch drei französische Vorträge, welche die landwirtschaftliche Methanisierung und Wärmenutzung sowie die Nutzung von Wärme- und Kältenetzen in Frankreich in den Fokus rückten.

Die Veranstaltung zählte mehr als 60 Teilnehmende und verdeutlichte, dass Frankreich bereits auf einem guten Weg zur Erreichung der ambitionierten Klimaziele ist. Trotzdem existiert noch sehr viel ungenutztes Potenzial in der Bioenergiebranche, sodass deutsche Unternehmen gute Möglichkeiten haben werden, im Zielmarkt aktiv zu werden.