Bis 2030 plant die griechische Regierung, über 60 Prozent der Energie aus regenerativen Energiequellen zu erzeugen. Zunehmende Strommengen aus fluktuierenden erneuerbaren Energien erfordern eine Flexibilisierung des Stromnetzes. Die meisten griechischen Inseln sind noch nicht an das Elektrizitätsnetz des Festlandes angeschlossen. Daher sind auch Speicherlösungen wie Batterien und Pumpspeicher dringend nötig und gefragt.

Das große Interesse der griechischen Unternehmen an deutschen Lösungen wurde im Rahmen der deutsch-griechischen Online-Fachkonferenz „Erneuerbare Energien und Netzintegration mit Fokus auf Energiespeichertechnologien“ bestätigt. Acht deutsche Unternehmerinnen und Unternehmer präsentierten ihre Lösungen aus dem Bereich der erneuerbaren Energien und Energiespeicher.
Besonders gefragt auf dem griechischen Markt sind Systemintegratoren für Anlagen zur kompletten Energieversorgung (Insel-/ Hybridbetrieb), Mess- und Regeltechnik sowie Energiemanagementsysteme für Vorhersagen, Balancing, Steuerung von Energieprofilen, Multiagentensystem). Virtuelle Kraftwerke und virtuelle Infrastrukturen (z.B. IKT-Architektur, Data-Management) haben ein ebenso großes Anwendungspotenzial in Griechenland wie Produkte und Dienstleistungen im Bereich intelligentes Netzmanagement und Smart Grids.

„Ich halte es für das wichtigste Thema unserer Zeit“: Mit diesen Worten begrüßte Sibylla Bendig, Generalkonsulin der Bundesrepublik Deutschland in Thessaloniki, die zahlreichen Zuhörenden, die dank virtueller Durchführung aus ganz Griechenland (Festland und Inseln) und Deutschland teilnehmen konnten. Sie ist davon überzeugt, dass Griechenland deutsche Technologien braucht, um das 1,5-Grad-Ziel zu erreichen. Ihr Fazit: „Nur mit internationaler Zusammenarbeit können wir die globalen Probleme lösen“.

Hohe Priorität hat laut Alexandra Sdoukou, Generalsekretärin für Energie und mineralische Rohstoffe des griechischen Ministeriums für Umwelt und Energie, die Energiespeicherung. Sie gebe uns die Möglichkeit, die erneuerbaren Energien in den bereits gesättigten Regionen zu nutzen und sie sei erforderlich, um weiter ins Netz einspeisen zu können. Zudem stabilisieren Energiespeicher das Stromnetz und verringern die Kosten für Strom. Für die Reformierung des griechischen Energiemarktes bis 2030 werden europäische Finanzierungsinstrumente in Verbindung mit investitionsbefördernden Rahmenbedingungen eine wichtige Rolle spielen. Darüber hinaus kündigte Frau Sdoukou an, dass das Land neue Ausschreibungen für Erneuerbare-Energie-Anlagen mit Energiespeichersystemen bei der EU beantragt habe.

Die Energie-Geschäftsreise wurde von der energiewaechter GmbH im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie in Kooperation mit der Deutsch-Griechischen Industrie- und Handelskammer durchgeführt.