Dorfbewohner vor einer Wasser-Zapfanlage

Mati Mati“, zu Deutsch „Wasser Wasser“, ist der freudige Ruf in der traditionellen Landessprache Guitonga, wenn Menschen frisches Wasser finden.

© enteria

In Mosambik hat über die Hälfte der ländlichen Bevölkerung keinen oder nur begrenzten Zugang zu sauberem Trinkwasser. Hier setzt das Projekt „Mati Mati “ der Enteria an. Im Juli 2020 wurde - trotz weltweiter Coronapandemie - ein Solarbrunnen in der Gemeinde Pembane in Betrieb genommen. Der Brunnen fördert seitdem sauberes Frischwasser in einen zehn Meter hohen Wasserturm. Von dort wird das Wasser in einem Umkreis von 1,5 Kilometern über ein Wassernetz bis ins Dorf zu acht leicht zugänglichen Zapfsäulen verteilt.

Projektdaten

Innovativ ist auch die Finanzierung des Projekts. Über eine intelligente Cloud-Lösung wird die Stromproduktion der Enteria Solarkraftwerke in Deutschland mit der Wasserproduktion in Mosambik gekoppelt und mit einem Spendenportal verbunden. Investorinnen und Investoren, Spenderinnen und Spender in Deutschland und anderen Ländern können sich über das transparente System daran beteiligen und frisches Wasser spenden. Die Anlagen werden von der gemeinnützigen “ENTERIA Fundacao” vor Ort betrieben. Alle Einnahmen bleiben in der Region und dienen dazu, das Projekt zukunftssicher und nachhaltig zu betreiben.

Zum heutigen Stand des Projekts sagt Enteria Gründer Marc-Oliver Bruckhaus mit einem stolzen Lächeln: „Das Projekt trägt sich, auch wenn das Wasser nur zu einem sehr geringen Preis verkauft wird. Wir verbrauchen aktuell nur etwa 8000 von 15.000 Liter Trinkwasser pro Tag und dank der Spenden unserer lieben Kunden in Deutschland werden die 8 Wasserkioske nun mit circa 2 km Rohren zu 14 Wasserkiosken erweitert.“

Wasserturm in Pembane

Dank eines Fördervolumens des Brunnens von bis zu 25.000 l am Tag gehört Wasser aus schmutzigen Wasserlöchern in Pembane nun der Vergangenheit an

© enteria

Die Lebensqualität der Menschen in dem ostafrikanischen Ort ist durch die Frischwasserversorgung erheblich gestiegen. „Pembane hat nun einen zentralen Begegnungspunkt und das Dorf hat MatiMati für sich als Gemeinschaftsgut angenommen“, erzählt Bruckhaus. Umfassende Schulungen haben außerdem dazu beigetragen, dass lokale Fachkräfte für die Installation, den Betrieb und die Wartung der Anlage ausgebildet wurden, was zusätzlich für Nachhaltigkeit des Projekts sorgt.

Mit dem Vorhaben hatte sich die Enteria bereits 2018 beim RES-Programm beworben und sich gegen viele andere Projektideen erfolgreich durchgesetzt. Seither wurde die Enteria durch das Team der Dena bei Aktivitäten im PR-, Marketing- und Schulungsbereich umfassend unterstützt und vernetzt. „Das Dorf ist inzwischen fast ein bisschen populär geworden“, so Bruckhaus, „uns war zunächst gar nicht klar, wie weit so ein Wasserturm eigentlich zu sehen ist. Inzwischen besuchen lokale Politiker häufiger den Ort um das Projekt als Beispiel für Fortschritt in ihrem Wahlkreis anzuführen“.

Außerdem steigert das Referenzprojekt erheblich das Vertrauen in die Überzeugungen des Unternehmens. Vor allem war es die Glaubwürdigkeit, die das Unternehmen durch das Projekt gewinnen konnte, so Bruckhaus: „Unsere Kunden und Partner haben uns schon immer geglaubt, dass wir aus Überzeugung handeln. Aber mit MatiMati hat das neue Gestalt angenommen.“ Die Eigentümerinnen und Eigentümer von Hotels und Lodges in der Nähe des Projektes fragen identische Wasserpumpen an, weil sie der Technologie vertrauen. Für ein Solarkraftwerk in der mosambikanischen Hauptstadt Maputo wurden schnell Investorinnen und Investoren gefunden. Auch in Deutschland war neu gewonnenes Vertrauen laut Bruckhaus der größte Mehrwert: „Unsere Kunden finden MatiMati klasse und haben schon für das nächste Projekt gespendet.“

Pembane fungiert als Pilot - Nachfolgeprojekte sind bereits in Planung. „Für den nächsten Standort haben wir das Ziel, rund 5000 Menschen mit Wasser zu erreichen. MatiMati wollen wir auch dort verwirklichen, wo es logistisch eine besondere Herausforderung ist und die Menschen noch viel dringender auf die Versorgung mit frischem Trinkwasser angewiesen sind“, sagt der Gründer. ENTERIA hat sich mit Impact-Investoren dazu verpflichtet, zehn Prozent ihres Anlagevermögens in Projekte wie Mati Mati zu investieren.

Das RES-Programm der Exportinitiative Energie begleitet und berät bei der Umsetzung von Referenzprojekten an repräsentativen Standorten. Insbesondere mit umfangreichen PR- und Marketingaktivitäten wird für Technologie „Made in Germany“ geworben.