Absorptionskältemaschine

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Eine sowohl umweltgerechte als auch wirtschaftliche Energieversorgung steht zunehmend im Fokus von Industrieunternehmen weltweit. Komplexe und wechselnde betriebliche Anforderungen an die Versorgung mit Strom, Wärme, Dampf und Kälte verlangen energieeffiziente Lösungen wie Kraft-Wärme-Kälte-Kopplungs-Anlagen. Blockheizkraftwerke (BHKW) sind in Italiens Industrie bereits weit verbreitet, in den heißen italienischen Sommermonaten müssen sie jedoch oft ausgeschaltet werden, da kein Bedarf an ihrer Wärmeerzeugung besteht. Eine Absorptionskältemaschine ermöglicht einen ganzjährigen Betrieb, indem die überschüssige Wärme in Kälte umgewandelt wird. Das spart CO2 Emissionen und Energiekosten.

Im Rahmen des RES-Programms realisierte die AKM Industrieanlagen GmbH eine hochmoderne Ammoniak-Wasser-Absorptionskältemaschine für ein vorgeschaltetes BHKW im Nordosten von Italien als Referenzanlage für ihre innovative Technologie. Die Hauptaufgabe der Kältemaschine besteht darin, die Motor-Abwärme des vorgelagerten stromerzeugenden Blockheizkraftwerkes vollständig in nutzbare Kälteleistung zu wandeln, um die Produktionsräume und Prozesse eines Pharmaunternehmens zu kühlen. Die Referenzanlage wurde komplett in Deutschland gefertigt und als Ganzes nach Italien transportiert. Versand, Installation, Probebetrieb, Einweisung und Inbetriebnahme erfolgten trotz der Corona-Pandemie zwischen März und Oktober 2020.

AKMs Geschäftsführer Dr. Wolfgang Stürzebecher nennt das Projekt einen Meilenstein ihrer Exportbemühungen: „Diese Anlage hat das Vertriebsrad in Italien und Europa in Bewegung gesetzt und wir sehen sehr gute Chancen für die Zukunft.“ Diverse Folgeaufträge sind nicht ohne Grund bereits in Anbahnung für das Unternehmen aus Nordrhein-Westfalen: Die innovative Kältemaschine ist die erste ihrer Art in Italien und hat großes Potenzial zur Verbreitung, insbesondere im Bereich der Prozess- und Lebensmittelkühlung sowie Klimatisierung.

Übersicht der Projektdaten

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Absorptionskältetechnik ist nach wie vor ein Nischenprodukt. Marketingmaßnahmen, die die Technologie in den relevanten Märkten bekannt machen und die Eignung der Technologie „made in Germany“ belegen, sind deshalb besonders wichtig. Im Rahmen des RES-Programms wurden dafür mehrsprachige Videos als virtuelle Besichtigung der Anlage produziert. Diese finden laut Stürzebecher große Beachtung. Außerdem unterstützte das Team der dena als Projektverantwortliche des Programms bei der Erstellung von digitalen und Print-Broschüren, die die komplexe Technologie und ihre Vorteile erklären. Zusätzlich organisierten die Projektverantwortlichen Schulungen für Wiederverkäufer, Servicepartner und Betreiber zur Vernetzung im italienischen Markt. Aufgrund der Corona-Pandemie fanden sowohl die Vernetzungsveranstaltungen als auch die Einweihungsfeier digital statt.

Das RES-Programm der Exportinitiative Energie begleitet und berät bei der Umsetzung von Referenzprojekten an repräsentativen Standorten. Insbesondere mit umfangreichen PR- und Marketingaktivitäten wird für Technologie „made in Germany“ geworben.