97. Projekteröffnung im RES-Programm

© SolarWorX GmbH

Solar Home-Systeme haben oft den Nachteil, dass ihre Leistungsfähigkeit sehr begrenzt ist, sie dienen dann lediglich zur Beleuchtung und zum Laden von Handys. Wechselrichter, Kühlschränke oder Wasserpumpen können meist nicht betrieben werden. In ländlichen Gegenden kommen daher häufig Dieselgeneratoren zum Einsatz.

Hier setzt das Referenzprojekt im Rahmen des RES-Programms der SolarWorX GmbH an. Das junge Unternehmen entwickelt neben modularen, leistungsstarken Solar Home-Systemen eine auf Gleichstrom (DC) basierende Mikronetzlösung, welche die Vorteile beider Ansätze vereint und mit dem Pilotprojekt 35 Haushalte miteinander vernetzt. Das von SolarWorX entwickelte Mesh-Modul ist die Schnittstelle zwischen Solar Home-System und errichtetem Verteilnetz und rechnet die bezogenen und eingespeisten Strommengen ab. Somit ist eine sehr flexible und einfach erweiterbare Teilhabe für alle vernetzten Prosumenten der Gemeinschaft gegeben.

Die Technologie ermöglicht den Zusammenschluss bestehender Solar Home-Systeme zu einem 60V-Gleichstromverteilnetz, in dem Überkapazitäten der solaren Stromerzeugung einzelner Systeme sowie ungenutzte Batteriekapazitäten auf Netzebene geteilt werden können. Dabei lassen sich auch bestehende Systeme beliebiger anderer Hersteller integrieren.

Jedes Solar-System verfügt über eine 80Wh- oder 160Wh-Batterie sowie zwei 50W-Solarpaneele. Die hier vorgestellte Technologie basiert auf dem Konzept der DC/DC-Wandlung und erlaubt eine verlustarme Stromverteilung innerhalb eines Dorfes über ein sicheres 60V DC-Stromnetz mit einer Leistung von bis zu 250W zwischen angeschlossenen Haushalten. Ebenso bietet dieses Mikronetz-Konzept die weiteren Vorteile, dass es zunächst wartungsarm ist und von Personal ohne spezifische Ausbildung installiert und gewartet werden kann

Öffentlichkeitswirksames Pilotprojekt

Im Zuge des RES-Programms hat SolarWorX die neuartige Mikrostromnetztechnologie im Pilotprojekt in Sambia erprobt und nutzt die dadurch gewonnenen Erkenntnisse für einen langfristigen Markteintritt. Die dena unterstützte das Projekt im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit und bei der strategischen Vernetzung vor Ort. Bei der feierlichen Inbetriebnahme im Oktober waren u.a. die Deutsche Botschaft Lusaka und die Deutsche Industrie- und Handelskammer für das südliche Afrika vertreten. Zum neuartigen Vertriebsmodell gehört außerdem der Einsatz von werbewirksamen Lastenfahrrädern.

Lastenfahrrad

© dena

Die LittleSun Ltd. übernahm als lokaler Projektpartner neben dem Vertrieb auch die Installation und stellt die Wartung sowie den Kundenservice für installierte Home-Systeme sicher. Im Zuge der Mesh-Implementierung wurden geeignete Haushalte identifiziert und die Umsetzung technisch und organisatorisch durch LittleSun Zambia begleitet. Die Zusammenarbeit erfolgte darüber hinaus auch mit der NEXIRA GmbH, die als Konsortialpartner bei der weiteren technischen Entwicklung des Mesh-Prototyps und mit ihrer langjährigen Erfahrung in Ostafrika zielführend unterstützen. Ein starkes Konsortium, das mit seiner wechselseitigen Expertise und der Unterstützung des RES-Programms eine neue technische Lösung als Referenz zur vernetzten Elektrifizierung im südlichen Afrika geschaffen hat.

Das RES-Programm der Exportinitiative Energie begleitet und berät bei der Umsetzung von Referenzprojekten an repräsentativen Standorten. Insbesondere mit umfangreichen PR- und Marketingaktivitäten wird für Technologie „made in Germany“ geworben.