Installation der schwimmenden PV-Anlage.

In Kenia wurde die erste schwimmende PV-Anlage Ostafrikas mit einer Leistung von 69 kWp auf dem Wasserreservoir einer Blumenfarm in der Nähe des Naivashasees installiert.

© ecoligo GmbH

Warum Solaranlagen auf Wasserflächen bauen? Im heißen und trockenen Kenia bietet dies große Vorteile. Unter anderem werden so Verdunstung und Algen-Wachstum in den Gewässern reduziert. Vor allem aber steigert die Kühlung der Module durch das Wasser den Stromertrag. Auch deshalb stellt die Referenzanlage auf der Rift Valley Roses Farm die Projektpartner zufrieden: Als erste Floating-PV-Anlage in Westafrika hat sie eine Performance Rate von 91,5 Prozent. Diese gibt das Verhältnis von Sollertrag zu tatsächlicher Stromerzeugung an. Die Anlage ist damit im Vergleich mit einer nahegelegenen Aufdach-PV-Anlage deutlich leistungsstärker.

Auch das Geschäftsmodell des Projekteurs ecoligo ist innovativ: Zur Finanzierung ihrer Projekte hat das junge Berliner Unternehmen eine Crowdinvesting-Plattform initiiert. In Schwellen- und Entwicklungsländern verhindern oftmals Finanzierungsbarrieren die Umsetzung solcher Projekte. Über die Plattform konnte die Finanzierung des Kenia-Projekts bereits nach einem Tag erfolgreich abgeschlossen werden. Neben CO2-freiem Strom erwirbt die Rosenfarm in einem Lease-to-Own-Vertrag schließlich auch die PV-Anlage.

Überblick über Projektdaten

Erfolgreicher Markteintritt

Als im RES-Programm umgesetztes Projekt erhielt ecoligo dafür neben einer Kofinanzierung die Unterstützung der dena bei der Projektdurchführung, insbesondere im Umgang mit der Zollbehörde sowie bei der Planung und Umsetzung des Markteintritts. Für Markus Schwaninger, Mitbegründer und Finanzvorstand von ecoligo, war die erhöhte Sichtbarkeit des Projekts der größte Vorteil der Teilnahme am RES-Programm: „Die kofinanzierten Marketingmaßnahmen, wie zum Beispiel die Webseite, der Projektflyer und der Film, aber auch die feierliche Inbetriebnahme, haben unseren Bekanntheitsgrad in Kenia weiter gesteigert. Wir sind stolz darauf, dass trotz Covid-Pandemie nicht nur der stellvertretende deutsche Botschafter, sondern auch der Geschäftsführer des Kenya Flower Council sowie viele potenzielle Kunden an der Einweihungsveranstaltung teilgenommen haben.“

Außerdem konnte die Teilnahme am RES-Programm die Partnerschaft zwischen ecoligo und dem Installateur Technolectrics stärken. „Unser lokaler Partner konnte mit diesem Projekt ein neues Produkt in sein Portfolio aufnehmen, neue Zulieferer kennenlernen und für die neue Technologie als eines der ersten kenianischen Unternehmen in diesem Bereich geschult werden“, sagte Schwaninger. Diese Schulungsmaßnahmen waren für den Finanzvorstand von besonderer Wichtigkeit, um nachhaltig im Markt Fuß zu fassen.

Der Abschluss des RES-Projekts ist jedoch erst der Anfang für ecoligo in Kenia: Nach der Finanzierung der schwimmenden Anlage sind dort in den letzten Monaten weitere Photovoltaik-Projekte mit über 3 MW Gesamtleistung über die Plattform finanziert worden. Sechs zusätzliche Projekte in Kenia wurden unterzeichnet. Ein weiterer Erfolg für deutsche Energielösungen und den internationalen Klimaschutz!

Das RES-Programm der Exportinitiative Energie begleitet und berät bei der Umsetzung von Referenzprojekten an repräsentativen Standorten. Insbesondere mit umfangreichen PR- und Marketingaktivitäten wird für Technologie „made in Germany“ geworben.