Ecuador

© Unsplash - Dayan Quinteros: Luftaufnahme von Quito / Ecuador

Bereits seit 2006 verfolgt Ecuador eine Strategie für nachhaltige Tourismusentwicklung, mit welcher der Schutz der Umwelt in den touristischen Gebieten des Landes gefördert werden soll. Eine besondere Bedeutung kommt dabei auch Projekten im Bereich der erneuerbaren Energien zu, deren Anteil aktuell rund 8% am Gesamtenergiemix Ecuadors betragen. Die Entwicklungsziele der Regierung sind ehrgeizig; so soll dieser Anteil bis 2027 auf rund 90% steigen. Für die touristischen Gebiete des Landes ergeben sich aufgrund ihrer ökologischen Besonderheiten spezielle Anforderungen an die Etablierung von erneuerbaren Energien.

Vor diesem Hintergrund war das Ziel der virtuellen Informationsreise zum Thema „Erneuerbare Energien in touristischen Gebieten“, Chancen für die Implementierung von erneuerbaren Energien in den zum Teil sehr anspruchsvollen touristischen Regionen Ecuadors zu erkunden. Den Einstieg in die viertägige Veranstaltungsreihe machte eine Auftaktveranstaltung, in der Fachexperten und Fachexpertinnen der Delegation erste thematische und praktische Einblicke in deutsche Technologien und Lösungen boten. Unter der Leitfrage „Wie kann nachhaltige Energie auch an extremen Standorten etabliert werden?“ diskutierte die Delegation, welche Potenziale es für Ecuadors touristische Gebiete zu nutzen gilt.

Mit virtuellen Unternehmensbesuchen informierte sich die Delegation über deutsche Technologien und erkundete Marktchancen für deren Implementierung in Ecuador. Im Vordergrund standen dabei Anbieter von Offgrid-Lösungen, Hybridsystemen und nachhaltigen Mobilitätskonzepten. Durch das virtuelle Format konnten in wenigen Tagen innovative Unternehmen und Leuchtturmprojekte in ganz Deutschland und der Region, z.B. in Bolivien und Chile, besucht werden. Highlights der Veranstaltungswoche waren unter anderem die virtuelle Führung einer Berghütte in den Allgäuer Alpen sowie der Besuch bei der Firma EURO-WINDPOWER oHG, einem Anbieter vertikaler Kleinwindanlagen. Ein gesonderter Fokus wurde auch auf das Thema Landwirtschaft gelegt, in dessen Zusammenhang der Besuch beim Fraunhofer Research Chile begeisterte, bei dem die Delegation einen Einblick in das innovative Konzept der Agri-Photovoltaik erhielt.

Während der virtuellen Besuche, Vorträge und Networking-Sessions konnte die Delegation erste Kontakte zu Projektierenden und Technologieanbietenden knüpfen. Die Teilnehmenden waren sich einig, dass der Ausbau starker Partnerschaften gefestigt werden müsse; sie nutzten daher aktiv die Gelegenheit sich auszutauschen. Deutsche Qualität und die Marke „Made in Germany“ sind in Ecuador bekannt und begehrt. Zwischen einzelnen Teilnehmenden und Besuchsobjekten ergaben sich konkrete Pläne für einen weiteren Austausch, woran sich bilaterale Kooperationen anschließen könnten.