Inforeise

Eine südafrikanische und namibische Delegation besucht die Produktionsstätte für PEM-Elektrolyseure von Siemens Energy

© Geschäftsstelle Exportinitiative Energie

Die Themen PtX und grüner Wasserstoff sind von hohem Interesse und Relevanz für beide Länder im südlichen Afrika. Bereits seit 2008 fördert Südafrika Wasserstofftechnologien mit der Initiative HySA. Südafrika verfügt über das notwendige Potenzial für die Erzeugung von kostengünstigem Erneuerbaren-Strom für die Erzeugung von grünem Wasserstoff. Auch verfügt Südafrika über die industrielle Infrastruktur für die Weiterverarbeitung von grünem Wasserstoff zu kohlenstoffarmen, leichter zu transportierenden Erzeugnissen (Ammoniak, SynFuels). Es wird erwartet, dass sich mittelfristig ein lokaler Markt für grünen Wasserstoff entwickeln wird. Auch hat Südafrika das Potenzial, sich auf den kommenden internationalen Märkten als Exporteur zu positionieren. Dies bedingt den Aufbau von Wasserstoffinfrastruktur, sowie den weiteren Ausbau von Erneuerbaren Energien.

Auch Namibia verfügt über optimale Bedingungen zur Erzeugung von Wind- und Solarenergie und damit auch für die Produktion von grünem Wasserstoff. Gleichzeitig ist Namibia das trockenste Land der Subsahara-Region. Gelingt es unter diesen Extrembedingungen, erfolgreich Lösungen zur Meerwasserentsalzung und Wasserstoffproduktion zu demonstrieren, lassen sich diese auf andere Regionen übertragen und damit eine Basis für den weltweiten Aufbau der Wasserstoffwirtschaft legen. Namibia strebt an, bereits vor 2025 Grünen Wasserstoff zu exportieren. Aufgrund seiner geringen Bevölkerungsdichte und einer moderaten Bevölkerungsentwicklung wird es seinen eigenen Bedarf an Erneuerbarer Energie und Grünem Wasserstoff rasch decken können und relativ zügig die Schwelle für den Export erreichen.

In Fachvorträgen u.a. zu Wasserstoff als Speichermedium, eFuels, der deutschen Wasserstoff-Strategie sowie den Energie- und Wasserstoffpartnerschaften Deutschlands mit Südafrika und Namibia erhielten die Teilnehmenden auf der Auftaktveranstaltung wesentliche Impulse zur Anwendung von grünem Wasserstoff und Power-to-X-Technologien. Am Nachmittag gab es durch die große Präsenz von deutschen Unternehmen ausreichend Gelegenheit zum Networking.

In den folgenden Tagen wurden die Technologien in der praktischen Anwendung vertieft. Die Besichtigungen führten die Delegation u.a. zur sich im Aufbau befindenden Produktionsstätte für PEM-Elektrolyseure von Siemens Energy, dem weltweit ersten emissionsfreien Schubboot ELEKTRA im Berliner Westhafen sowie der Pilotanlage im Schönefelder Klärwerk, wo Wasserstoff aus Abwässern gewonnen wird. Der Besuch der Firma ENERTRAG in Prenzlau mit einem besonderen Augenmerk auf die Elektrolyse-Anlage mit firmeneigenen Wasserstoff-Ladestationen rundete die Reise thematisch ab.

Eine südafrikanische und namibische Delegation besucht eine Produktionsstätte

© RENAC

Die Informationsreise diente neben der Informationsvermittlung auch der Vorbereitung auf die Energie-Geschäftsreise nach Südafrika und Namibia, welche für das zweite Quartal 2023 geplant ist. Die Geschäftsreise wird durchgeführt durch die Renewables Academy (RENAC) AG in Kooperation mit der AHK Südliches Afrika im Rahmen der Exportinitiative Energie und bietet neben maßgeschneiderten B2B-Terminen vor Ort auch die Möglichkeit zu einer Finanzierungsberatung.