RES-Projekt Mauritius

SUNfarming Food & Energy Training Centre: Feierliche Einweihung

© SUNfarming

Inselstaaten sind oft auf kostenintensive Importe angewiesen. Dies betrifft sowohl den Energiesektor als auch die Lebensmittelbranche. Teure Brennstoffimporte können den Übergang zu erneuerbaren Energiequellen allerdings auch beschleunigen, da durch den Ausbau der Erneuerbaren die Energiekosten gesenkt und die Energieabhängigkeit von Inseln verringert wird.

Aufgrund der günstigen geographischen Lage verfügt Mauritius sie über ein großes natürliches Wind- und Solarpotenzial, welches genutzt werden kann, um die Energieversorgung des Landes nachhaltiger und kostengünstiger zu gestalten. Mit einer Fläche von insg. 2.040 km2 gehört sie jedoch zu den fünf kleinsten Ländern Afrikas und es stehen keine großen Landflächen für den Ausbau der erneuerbaren Energien zur Verfügung. Von den wenigen verfügbaren Landflächen Mauritius‘ werden mehr als 40 Prozent landwirtschaftlich genutzt. Dies schließt Ackerbau, Viehzucht und andere landwirtschaftliche Aktivitäten ein. Die Landwirtschaft spielt eine wichtige Rolle für die Wirtschaft von Mauritius. Sie ist sowohl für die Ernährungssicherheit als auch für den Export von großer Bedeutung. Genau diese Flächen möchte ein deutsches Unternehmen sowohl landwirtschaftlich als auch zum Ausbau der erneuerbaren Energien im Rahmen des RES-Programms parallel nutzen.

RES-Projekt Mauritius

SUNfarming Food & Energy Training Centre in Gros Cailloux: Installationsschulung

© SUNfarming

Das Unternehmen, SUNfarming Group, ist auf die Entwicklung von Agri-Photovoltaik-Anlagen – auch „Food & Energy“-Anlagen“ genannt – spezialisiert, die die landwirtschaftliche Nutzung von Flächen mit der Stromerzeugung aus Sonnenenergie kombiniert. Dies führt zu einer optimalen Nutzung begrenzter Flächen, ohne dass wertvolles Ackerland für eine Solarenergienutzung aufgegeben werden muss. Die Errichtung von Solaranlagen über landwirtschaftlichen Flächen bietet Vorteile, wie Schatten für empfindliche Pflanzen und Reduzierung der Wasserverdunstung, aber auch Schutz der Ackerflächen vor ungünstigen Wetterbedingungen. Zusätzlich unterstützen Agri-Photovoltaik-Anlagen eine optimierte und effiziente Wassernutzung, durch die Verbindung mit Regenwassersammlungs- und Bewässerungssystemen.

Im Juli 2023 nahm SUNfarming die erste „Food & Energy“- Anlage auf Mauritius in Betrieb. Die Anlage mit einer Nennleistung von 200 kWp wurde auf einer Fläche von 4.500 m2 in der Ortschaft Gros Cailloux bereitgestellt. Für die installierte Anlage wurden bifaziale Doppelglasmodule eingesetzt, die durch ihre hohe Lichtdurchlässigkeit für ein verstärktes Pflanzenwachstum sorgen.

RES-Projekt Mauritius

SUNfarming Food & Energy Training Centre iin Gros Cailloux: Anlagenbegehung

© dena

Die „Food & Energy“-Anlage wird zugleich als Forschungs- und Ausbildungszentrum für moderne Landwirtschaft und solare Energietechnik genutzt. Sie wurde am 26. August 2023 unter Beteiligung des Ministers für Energie und öffentliche Versorgungsunternehmen in Mauritius, Herrn Georges Pierre Lesjongard, des Ministers für Umwelt, Abfallwirtschaft und Klimawandel, Herrn Kavydass Romano, des Geschäftsführers der mauritischen Agentur für erneuerbare Energien (MARENA), Herrn Danen Beemadoo, sowie des deutschen Honorarkonsuls, Herrn Marius Schneider, feierlich in Betrieb genommen. Peter Schrum, Gründer und Hauptgesellschafter der SUNfarming Group ging auf die Zukunftsperspektive der Pilotanlage ein: "Das SUNfarming Food & Energy Training Centre bildet die Grundlage für einen nachhaltigen Technologietransfer für neueste deutsche Agri-Solartechnik für das südöstliche Afrika und den Ländern im Indischen Ozeans." Im Anschluss der Veranstaltung durften die Gäste an geführten informativen Anlagenbegehungen teilnehmen, um die Technologie vor Ort näher kennenzulernen.

RES-Projekt Mauritius

SUNfarming Food & Energy Training Centre: Feierliche Einweihung

© SUNfarming

SUNfarming wurde mit dem Projektvorschlag für die installierte Referenzanlage ebenso von der mauritischen Agentur für erneuerbare Energien (MARENA) unter der Schirmherrschaft des Ministeriums für Energie und öffentliche Versorgungsbetriebe (MEPU) in Zusammenarbeit mit dem Mauritius Research and Innovation Council (MRIC) und dem Central Electricity Board (CEB) ausgewählt, um Innovationen im Bereich der erneuerbaren Energien zu demonstrieren. Nach einer erfolgreichen Pilotphase soll die Referenzanlage ausgebaut werden.

Im Rahmen des Renewable-Energy-Solutions-Programms (RES-Programm) der Exportinitiative Energie des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) wird SUNfarming dabei unterstützt die Leistungsfähigkeit des Unternehmens zu demonstrieren sowie Informationen über die Einsatzmöglichkeiten und die Zuverlässigkeit von klimafreundliche Energietechnologien „Made in Germany“ zu vermitteln. Zudem soll dieses Leuchtturmprojekt dem Unternehmen als Referenz für den mauritischen Markt und die Region dienen.

Mit dem RES-Programm unterstützt die Exportinitiative Energie des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) deutsche Unternehmen der Erneuerbare-Energien sowie Energieeffizienz-Branche bei der Erschließung neuer Absatzmärkte. Im Rahmen des Programms errichten Unternehmen Referenzanlagen in einem Zielmarkt. Diese werden mit Unterstützung der dena öffentlichkeits- und werbewirksam vermarktet. Durch Informationsvermittlung sowie Schulungsaktivitäten wird die Nachhaltigkeit des Markteintritts gefördert und die Qualität klimafreundlicher Technologien aus Deutschland demonstriert.