Diskussionsrunde auf der Fachkonferenz der Energie-Geschäftsreise Finnland

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Bis 2030 will Finnland laut einer vom Technischen Forschungszentrum Finnlands (VTT) veröffentlichten Studie mindestens 10% des Wasserstoffs der EU produzieren. Die ambitionierten Ziele wurden mehrfach auf der eintägigen Deutsch-Finnischen Fachkonferenz am 09. Mai 2023 zum Thema „Windenergie und Wasserstoff – Power-to-X-Lösungen zur Herstellung grünen Wasserstoffs“ hervorgehoben und diskutiert.

Im Rahmen der Fachkonferenz nutzten sieben deutsche Unternehmen aus den Bereichen Windenergie und Wasserstoff die Gelegenheit, ihre Produkte und Dienstleistungen dem finnischen Fachpublikum vorzustellen, welches sich aus ca. 100 Vertreterinnen und Vertretern von Industrie, Politik und Wirtschaft zusammensetzte. Zwischen den Vorträgen wurde die Gelegenheit zum Austausch und Netzwerken ausgiebig genutzt, denn das Interesse an einer zukünftigen Zusammenarbeit zwischen Finnland und Deutschland ist groß.

Neben den Unternehmenspräsentationen gingen deutsche und finnische Fachleute auf Herausforderungen und Fortschritte im jeweiligen Land ein. Frau Heidi Paalatie, Director of Operations beim finnischen Windkraftverband wies darauf hin, dass der Windkraftsektor vor zwei entscheidenden Herausforderungen stehe: Zum einen geht der Ausbau der Windkraft so rasant voran, dass man sich nun intensiver mit der Tatsache der Unbeständigkeit erneuerbarer Energien auseinandersetzen müsse. Hier kommen Speicherlösungen - u.a. in Form von Wasserstoff - ins Spiel und eröffnen Möglichkeiten für deutsche Unternehmen. Zum anderen herrscht in diversen Bereichen ein akuter Mangel an Fachkräften. Die immer schneller wachsende Anzahl an installierten Turbinen bringt einen enormen Bedarf an Servicetechnikern für die Wartung der Anlagen mit sich.

Während einer Panel Diskussion, an der u.a. auch Herr Dr. Oliver Weinmann, Präsident des Deutschen Wasserstoff- und Brennstoffzellen-Verbands, teilnahm, waren sich die Experten einig, dass eine gemeinschaftliche Entwicklung eines europäischen Wasserstoffmarktes, einer separaten Entwicklung in Deutschland und Finnland vorzuziehen ist. Es herrscht derzeit ein sehr großer Bedarf an Technologieimporten in vielen Bereichen der Wasserstoffwirtschaft. Da sich der Wasserstoffmarkt aktuell noch im Aufbau befindet, übersteige die Nachfrage nach Technologien oftmals das Angebot. Dabei seien jedoch nicht die Investitionen das Problem, sondern eher die Material- und Personalbereitstellung für die geplanten Projekte.

Gruppenfoto der Vortragenden und Organisatoren der Energie-Geschäftsreise Finnland

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Die Fachkonferenz fand im Rahmen der einwöchigen Energie-Geschäftsreise nach Finnland statt, bei der die deutschen Unternehmen in den Folgetagen der Konferenz von der AHK Finnland organisierte B2B-Gespräche mit möglichen finnischen Partnern wahrnahmen. Die Energie-Geschäftsreise fand im Rahmen des Geschäftsreiseprogramms der Exportinitiative Energie des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) statt.