Technologieübergreifend

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Am 13. März 2015 einigten sich die Energieminister von Norwegen und Schweden, Tord Lien und Ibrahim Baylan, auf eine Anhebung des Ausbauziels für erneuerbare Energien um knapp acht Prozent. Im Jahr 2012 hatten die beiden Länder den weltweit ersten transnationalen Markt für erneuerbare Energien gegründet und ein gemeinsames Grünstromzertifikate-System eingeführt. Ursprünglich sollten im Vergleich zum Jahr 2012 bis 2020 pro Jahr zusätzlich 26,4 TWh aus erneuerbaren Energiequellen gewonnen werden. Dieses Ziel wurde nun um 2 TWh pro Jahr erhöht. Die Änderung soll Anfang 2016 in Kraft treten.

Gemäß des alten Ziels hätten beide Länder ihre Produktion um jeweils 13,2 TWh pro Jahr steigern sollen. Seit der Gründung des gemeinsamen Erneuerbare-Energie-Marktes 2012 hat Schweden seine jährliche Produktion bereits um 5,3 TWh erhöht, während die Steigerung in Norwegen lediglich 0,9 TWh betrug. Deshalb erklärte Schweden sich bereit, die zusätzlichen 2 TWh zu übernehmen, während Norwegen verstärkte Anstrengungen unternehmen wird, um seinen bisherigen Anteil von 13,2 TWh zu erreichen.

Insbesondere der Windenergieausbau schritt in den letzten Jahren in Schweden deutlich schneller voran als in Norwegen. Während in Schweden Ende 2014 bereits über 5,4 GW installiert waren, betrug die installierte Leistung von Windkraftanlagen in Norwegen lediglich 819 MW. Um dieses Ungleichgewicht aufzuheben, kündigte die norwegische Regierung im Februar an, die Abschreibungsregeln für Windenergieanlagen in Norwegen an die attraktiveren, schwedischen Regelungen angleichen zu wollen. Der norwegische Windverband NORWEA schätzt, dass sich der Gewinn für Windenergieanlagenbetreiber in Norwegen mit den neuen Abschreibungsregeln um etwa 0,3 Eurocent/kWh erhöhen wird.