Nationalflagge Ghana

Die optimalen klimatischen Gegebenheiten und verbesserten politischen Rahmenbedingungen haben in Ghana zu einem großen Interesse am Ausbau erneuerbarer Energien, allen voran der Photovoltaik, geführt. Der in 2011 eigeführte Einspeisetarif für erneuerbare Energien bewirkte einen regelrechten Boom an PV-Projekten. Nach kurzer Zeit wurden bereits 29 Projektanträge mit einer Gesamtleistung von 2,2 GW eingereicht. Die Vorhaben übersteigen jedoch die Kapazitäten des Stromnetzes um ein Vielfaches. Um die Netzstabilität zu sichern beschloss die Regierung laut Medienberichten nun für die kommenden zwei bis drei Jahre eine Obergrenze von 150 MW Gesamtkapazität für PV-Großprojekte, die weder Speichersysteme noch Netzstabilitätsmaßnahmen beinhalten. Außerdem gilt eine Grenze von 20 MW für einzelne PV-Projekte, die an das nationale Übertragungsnetz angeschlossen sind, bzw. 10 MW bei Anschluss an das Verteilungsnetz. Der Vize-Energieminister John Jinapor betonte jedoch, dass diese Beschränkungen nur eine vorrübergehende Maßnahme seien und regelmäßig überprüft werden.

Außerdem plant die Regierung eine erste Ausschreibung für ein 20-MW-PV-Projekt. Damit soll in Erfahrung gebracht werden, ob ein wettbewerbliches Ausschreibungsverfahren den Preis für Solarstrom in Ghana senken würde.

Zudem wurden Anstrengungen unternommen den PV-Off-Grid-Bereich weiter auszubauen. Eine neue Initiative sieht vor, in Ghana 100.000 nicht netzgebundenen PV-Anlagen in ländlichen Gebieten zu installieren. Die PV-Kleinanlagen sollen durch ein Umlageverfahren mit wöchentlichen Zahlungen finanziert werden. Um für die Verbraucher einen finanziellen Anreiz zu schaffen, sind die Zahlungen so angesetzt, dass sie geringer sind, als die Kosten für Petroleumlampen und das Laden von Mobiltelefonen an einer Ladestation. Die solaren Kleinanlagen bestehen aus einem Solarmodul mit Batterie und einem Smart Meter und können somit bis zu vier LED Lampen, ein Mobiltelefon-Ladegerät und ein Radio mit Energie versorgen. Die Initiative wird von einem britischen Unternehmen geleitet und vor Ort von einem lokalen Unternehmen und der ghanaischen Regierung umgesetzt. Die Regierung sieht weiterhin vor, die Nutzung von Solarstrom für Mikrounternehmen in Ghana voranzutreiben.