Nationalflagge Nicaragua

Die interamerikanische Entwicklungsbank (IDB) gewährte Nicaragua Ende Mai 2015 eine Förderung in Höhe von 30 Millionen US-Dollar für die Entwicklung von Erneuerbaren-Energien-Projekten. Die Mittel sollen 400.000 Menschen in Nicaragua den Zugang zu sauberer Energie ermöglichen. Die Förderung stammt aus dem Programm „Erneuerbare Energien für Länder mit geringem Einkommen“ (Scaling up Renewable Energy in Low Income Countries Program  - SREP) des „Climate Investment Fonds“.

Laut einer Erklärung des Ministeriums für Energie und Bergbau in Nicaragua, dient die Förderung zwei Zielen: Zum einen soll die Nutzung des Geothermiepotenzials in Nicaragua voranschreiten. Für Geothermie besteht in Nicaragua ein technisches Potenzial von 1.519 MW, das Potenzial wird derzeit (Stand 2015) aber nur zu 10,2% genutzt. Zum anderen soll die dezentrale Energieerzeugung in den ländlichen Gebieten Nicaraguas gefördert werden. Hierzu plant die Regierung insbesondere den Ausbau von Photovoltaik und Solarthermie, aber auch von Kleinwasserkraft und Biogas sowie die effiziente Nutzung von fester Biomasse. Laut den Angaben des Climate Investment Fonds hatten in Nicaragua im Mai 2015 20% der Bevölkerung noch keinen Zugang zum Stromnetz.

Nicaragua hat es sich mit seiner Energie-Strategie zum Ziel gemacht, den Energiemix durch die Nutzung von erneuerbaren Energien zu diversifizieren. Bisher (Stand 2015) werden erst ca. 11% des technischen Potenzials für erneuerbare Energien von rund 5.500 MW durch installierte Anlagen genutzt. Bis 2027 soll der Anteil der Stromerzeugung durch erneuerbare Energien von derzeit 51% auf 91% erhöht werden. Die installierte Stromerzeugungskapazität in Nicaragua lag 2013 bei rund 1.290 MW.