Nationalflagge Botsuana

Botsuana plant derzeit die Ausschreibung für das landesweit erste große Erneuerbare-Energien-Projekt. Energieminister Kitso Mokaila zufolge soll innerhalb der nächsten zwei Monate eine 100 MW PV-Anlage ausgeschrieben und bis spätestens 2018 ans Stromnetz angeschlossen werden.

Bereits im Juni 2015 hatte die Regierung zur Vorbereitung der Ausschreibung einen Aufruf zur Interessenbekundung durchgeführt. Auch Anbieter, die keine Interessenbekundung abgegeben haben, können sich an der kommenden Ausschreibung beteiligen. Details zum Vergütungsmodell sind noch nicht bekannt. Die Entscheidung zum Bau der Photovoltaik-Anlage fiel im Zusammenhang mit Botsuanas Ziel, bis 2020 seine Stromerzeugungskapazität um 820 MW zu erhöhen und somit den Wandel vom Netto-Importeur zum Netto-Exporteur für Strom zu bewältigen.

Momentan ist in dem südafrikanischen Land nur ein veraltetes Kohlekraftwerk mit einer theoretischen Kapazität von 600 MW vorhanden. Aufgrund technischer Mängel liegt die tatsächliche Kapazität allerdings aktuell bei knapp der Hälfte. Damit ist das Land derzeit nicht in der Lage, die Nachfrage von 600 MW eigenständig zu bewältigen.

Botsuana weist ein großes natürliches Potenzial für erneuerbare Energien auf. Besonders im Solarbereich liegen mit einer durchschnittlichen täglichen Sonneneinstrahlung von 6,1 kWh/m2 exzellente Bedingungen vor. Bislang wurde jedoch nur eine geringe Anzahl von PV-Pilotprojekten mit einer Gesamtkapazität von 1,7 MW (Stand: Ende 2015) umgesetzt. Neben der neuen 100 MW PV-Anlage sollen auch zwei neue Kohlekraftwerke entstehen, die in Kooperation mit südkoreanischen Firmen gebaut und 2018 bzw. 2020 ans Netz gehen sollen.