Nationalflagge Argentinien

Die argentinische Regierung eröffnete Anfang Juli 2016 eine Ausschreibung über die Bereitstellung und Installation von ca. 6.500 netzunabhängigen Photovoltaik-Anlagen inklusive Batteriesystem. So möchte sie die Elektrifizierung in ländlichen Regionen fördern.

Die ausgeschriebenen Systeme sollen in ländlichen Gegenden der argentinischen Provinzen Catamarca, Chaco, Entre Ríos, La Pampa, Neuquen und Salta errichtet werden und insgesamt rund 26.000 Menschen mit Strom versorgen. Durchführer der Ausschreibung ist das argentinische Ministerium für Energie und Bergbau, wobei die benötigten Gelder in unbekannter Höhe von der Weltbank stammen. Interessierte Unternehmen können sich auf 13 Vertragspakete bewerben. Diese unterscheiden sich nach der Menge der zu installierenden Systeme: Sie reichen von 181 200-W-Systemen bis 628 130-W-Systemen. An der Ausschreibung teilnehmende Unternehmen bieten jeweils einen Festpreis pro Paket in argentinischen Pesos. Die Angebote werden bis zum 10. August (11:00 Uhr Ortszeit) angenommen.

Die Ausschreibung findet im Rahmen des Programms zur Förderung der erneuerbaren Energien in ländlichen Räumen (Proyecto de Energías Renovables en Mercados Rurales - PERMER) statt. PERMER verfolgt bereits seit 1999 das Ziel den Elektrifizierungsanteil der ländlichen Bevölkerung zu erhöhen, wobei keine genaue Zielvorgabe kommuniziert wurde. 2015 hatten 96% der Bevölkerung in Argentinien Zugang zu Strom. Bei der nun geplanten Ausschreibung handelt es sich bereits um die zweite Runde des Förderprogramms PERMER. Im Anschluss an die erste Runde im Jahr 2012 wurden nach Angaben der Botschaft der Republik Argentinien in Deutschland 1.800 Schulen, 350 öffentliche Dienststellen und 27.000 Wohnungen elektrifiziert. Die geschätzte Gesamtinvestition des Programms PERMER beträgt laut Medienberichten ca. 58,2 Millionen US-Dollar.

Erst im Mai 2016 kündigte die argentinische Regierung zudem eine Ausschreibung über 1 GW netzgebundener EE-Kapazitäten im Rahmen des Förderprogramms RenovAr an (vgl. Marktnachricht vom 27.05.2016), die unabhängig von PERMER stattfinden soll. Bis 2025 möchte das Land seine gesamten EE-Kapazitäten von derzeit ca. 800 MW auf 10.000 MW erhöhen.