Nationalflagge Sri Lanka

Die Regierung von Sri Lanka hat kürzlich das „Battle for Solar Energy“-Programm zur Förderung von Photovoltaik (PV)-Dachanlagen zur Eigenversorgung eingeführt. Damit möchte sie den Anteil der erneuerbaren Energien an der Stromerzeugung bis 2030 deutlich erhöhen.

Das „Battle for Solar Energy“-Programm startete offiziell am 06. September dieses Jahres und bietet drei Möglichkeiten zur Teilnahme: Beim Net-Metering-System wird der vom PV-Anlagenbetreiber nachgefragte Strom aus dem Netz mit dem überschüssig erzeugten PV-Strom verrechnet. Dies ist bis zu zehn Jahre lang möglich. Der Anlagenbetreiber bezahlt entsprechend nur die netto verbrauchte Strommenge. Eine zweite Option – Net Accounting – stellt die direkte Vergütung des überschüssig erzeugten Stroms dar. Hierfür erhält der Anlagenbetreiber vom staatlichen Stromversorger Ceylon Electricity Board (CEB) 22 Sri-Lanka-Rupien (LKR) (ca. 13,22 Eurocent) pro eingespeister Kilowattstunde (kWh) Strom für die ersten sieben Jahre. Danach werden 15,5 LKR/kWh (9,32 Eurocent) gezahlt. Die Vergütung erfolgt über insgesamt 20 Jahre. Ist der Verbrauch höher als die Erzeugung, bezieht der Anlagenbetreiber die Differenz aus dem Netz zum gültigen Stromtarif. Bei der dritten Teilnahmemöglichkeit, dem Net Plus, wird der erzeugte PV-Strom unabhängig vom Stromverbrauch des Anlagenbetreibers von CEB mit dem oben angegebenen Einspeisetarif vergütet. Für den nachgefragten Strom aus dem Netz wird der jeweils geltende Verbraucherpreis bezahlt.

Zunächst gilt das Programm in den nördlichen, südlichen und östlichen Provinzen. Innerhalb der nächsten zehn Jahre wird es schrittweise landesweit eingeführt. Die Regierung erwartet, dass dadurch 20% der Verbraucher eine PV-Anlage zur Eigenversorgung installieren werden. Dies soll eine PV-Leistung von 200 MW bis 2020 und von 1.000 MW bis 2025 hervorbringen.

Mit dem neuen Solarprogramm soll der Aufbau von insgesamt 3.000 MW Solarstromleistung in Sri Lanka bis 2025 unterstützt werden. Bis dahin ist auch die Installation von 600 MW Windkraftleistung geplant. Dies soll zu einem Anteil von 70% erneuerbarer Energien (EE) an der Stromerzeugung bis 2030 beitragen. Als Zwischenziel wurde ein EE-Beitrag von 60% bis 2020 festgelegt. Laut dem Strom- und Energieministerium in Sri Lanka stammen aktuell 50% der Stromerzeugung aus EE. Zudem plant das Land, seinen Energiebedarf bis 2050 vollständig aus Erneuerbaren zu decken und den Überschuss aus fossilen Quellen zu exportieren.