Sydney, Australien

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Der australische Bundesstaat Victoria hat die Ausschreibung von sogenannten „grünen Zertifikaten“ als eine Förderungsform von erneuerbaren Energien angekündigt. So soll noch in der ersten Hälfte von 2017 die Vergabe von Zertifikaten zur Installation von 75 MW Photovoltaikanlagen ausgeschrieben werden. Im Rahmen der geplanten Ausschreibung soll auch ein Plan zur Einspeisung von erneuerbarer Energie in das Straßenbahnnetz von Melbourne vorgelegt werden.

Die Ausschreibung soll in den kommenden Monaten durch das Department of Environment, Land, Water and Planning (DELWP) des Bundeslandes Victoria auf den Weg gebracht werden. Die geplanten 75 MW sollen in Form von sogenannten „large-scale-renewable certificates“ (LCGs) ausgeschrieben werden. Die Anlagen-Betreiber können neben dem Verkauf von Strom an den Endkunden mit ihren Zertifikaten handeln und haben so doppelte Einnahmen. Die Stromversorger in Australien benötigen die LCGs um nachzuweisen, dass sie die Vorgaben der Regierung zur EE-Quote eingehalten haben.

Die angekündigte Ausschreibung sieht eine Inbetriebnahme der Photovoltaikanlagen bis Ende 2018 vor. Die Höhe der Investitionen schätzt die Energieministerin Victorias, Lili D’Ambrosio, auf ca. 150 Mio. AUD (etwa 106 Mio. Euro). Eine Besonderheit der Ausschreibung soll die Verlinkung zu Melbournes Straßenbahnnetz darstellen. So sollen 35 MW der installierten Kapazität direkt an das Straßenbahnnetz gekoppelt werden.

Die letzte Runde von Ausschreibungen grüner Zertifikate in 2016 gewannen das spanische Unternehmen Acciona SA und das australische Unternehmen Windlab Ltd. Sie errichten bis 2018 die Windanlagen Mt Gellibrand (66 MW) und Kiata (30 MW). Bei Fertigstellung verkaufen sie die „grünen Zertifikate“ an die Regierung des Premierministers Daniel Andrews. Der Bundesstaat Victoria hatte im Juni 2016 die Anhebung der Ausbauziele für erneuerbare Energien angekündigt (vgl. Marktnachricht vom 21.06.2016). Die neuen Ziele sehen vor, dass bis 2020 ein Anteil von 25 % der gesamten Elektrizität des Bundesstaates mittels erneuerbarer Energien generiert werden soll. Für 2025 sehen die neuen Ziele einen Anteil von 40 % vor.