Kigali, Ruanda

Kigali, Ruanda

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Ruanda verfolgt einen grünen Entwicklungsansatz und benötigt schätzungsweise 11 Milliarden US-Dollar für den Klimaschutzplan 2030, auch bekannt als National Determined Contributions (NDCs) im Rahmen des Pariser Abkommens. Um dies zu erreichen, muss das Land Investitionen aus mehreren Kanälen sowohl im öffentlichen als auch im privaten Sektor mobilisieren. Die Relevanz zeigt sich beispielsweise im Bausektor, wo das Ziel darin besteht, eine grüne Urbanisierung und kohlenstoffarme städtische Siedlungen zu erreichen. Ruanda ist eines der am dichtesten besiedelten Länder Afrikas mit 445 Einwohnern pro Quadratkilometer und einem durchschnittlichen Urbanisierungswachstum Rate von 6,4 Prozent pro Jahr.

Auf der 28. UN-Klimakonferenz (COP28) in Dubai wurde Ruanda für grüne Transportinvestitionen und das Green City Kigali-Projekt ausgezeichnet. Die Auszeichnung als „Beste finanzierbare Stadtinitiative des Jahres“ ging an das Green City Kigali-Projekt. Das umfassende Projekt zielt darauf ab, eine Modellgemeinde auf einer Fläche von 600 Hektar im Kinyinya-Hügelgebiet zu schaffen. Die Regierung hat der Green City Kigali Company (GCKC), einem staatlichen Unternehmen, 14,4 Hektar Land für den Bau von 2.000 „grünen Häusern“ im Rahmen einer öffentlich-privaten Partnerschaft zur Verfügung gestellt. Darüber hinaus soll die Grüne Stadt über ein integriertes nachhaltiges Transportsystem verfügen.

Zu Ruandas Prioritäten, die auf der COP28 hervorgehoben werden, gehören Elektrofahrzeuge und die Finanzierung ihrer Einführung. Ruanda will bis 2030 20 Prozent seines öffentlichen Nahverkehrs auf Elektrofahrzeuge umstellen. Die vollständige Einführung von Elektrofahrzeugen und zugehörigen Lösungen in Ruanda erfordert laut Studien bis zu 900 Millionen US-Dollar und ist eines der Projekte, die Ruanda dabei helfen werden, die Treibhausgasemissionen bis 2030 um 38 Prozent bzw. 72.000 Tonnen CO2 zu reduzieren.

Um den Übergang zu Elektrofahrzeugen zu beschleunigen, werden Anreize für Elektro- und Hybridfahrzeuge sowie Elektromotorräder geschaffen. Zu den Anreizen zählt die Befreiung von Einfuhrzöllen und Mehrwertsteuern neben Elektrofahrzeugen auch für Ersatzteile, Batterien und Ladestationsausrüstung. Die Einführung der E-Mobilität im Land wird auch durch die Bereitstellung mietfreier Flächen für Ladestationen auf staatseigenem Gelände erleichtert, wodurch die Kosten für Einrichtung und Wartung weiter gesenkt werden.

Ruandas Engagement zur Ökologisierung des Verkehrs umfasst außerdem einen neuen internationalen Flughafen, der im Distrikt Bugesera unter Beachtung verschiedener Nachhaltigkeitsziele gebaut wird: Unter anderem Energieeinsparung, Wassereinsparung, Abfallmanagement und Materialeffizienz, Raumklimaqualität und umweltfreundlicher Transport innerhalb des Flughafens.

Auf der COP28 kündigte Ruanda auch die erste Phase seiner grünen Taxonomie an, einem Klassifizierungssystem, das ökologisch nachhaltige Aktivitäten verdeutlicht, um die private Finanzierung umweltfreundlicher Projekte zu fördern.