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Marktanalysen 25.11.2019 - Energieerzeugung

Jamaika: Dezentrale Energieversorgung und erneuerbare Energien AHK-Zielmarktanalyse

Einleitung

Auch wenn die Primärenergieversorgung Jamaikas gemäß der zuletzt im Jahr 2015 veröffentlichten Energiebilanz zu über 88,9 % auf importierten fossilen Energieträgern wie Erdöl und in geringem Umfang auch auf Kohle beruht, sind Windkraft (6,6 %), Wasserkraft (3,5 %) und Solar (1 %) zumindest minimal im Energiemix des Landes vertreten. Ganzjährig hohe Temperaturen und eine Global-strahlung von bis zu 2.100 kWh/m²/Jahr sowie Windgeschwindigkeiten von bis zu 9,7 m/s sorgen für hervorragende Bedingungen für die Nutzung von Solar- und Windenergie.

  • Anwendungsfeld/ Technologie: Bioenergie, Energieerzeugung, Energiespeicher, Geothermie, Kleinwasserkraft, Solarenergie, Windenergie
  • Zielmarkt: Jamaika
  • Zielregion: Amerika, Zentralamerika & Karibik
ZMA Jamaika

Auch im Bereich der Bioenergie sind gute strukturelle Voraussetzungen gegeben, besonders mit der Eigenproduktion von Zuckerrohr (2017: 1,1 Mio. Tonnen) und dem dabei erzeugten festen Reststoff Bagasse, den bereits vorhandenen Anlagen zur Nutzung von Biogas, den KWK-Anlagen zur Eigenstromversorgung oder den Möglichkeiten zur Nutzung des steigenden Abfallvolumens (2009: 1,5 Mio. Tonnen) für Waste-to-Energy. Jamaika hat sich 2009 ambitionierte Ausbauziele zur Steigerung des Anteils der erneuerbaren Energien gesetzt. Im Rahmen der Nationalen Energiepolitik 2009-2030 soll der Anteil der regenerativen Energien an der Primärenergieversorgung bis 2030 auf 20 % erhöht werden. Gleichzeitig soll der Anteil von Erdöl- und Öl-Produkten im gleichen Zeitraum von derzeit über 88,9 % (Stand: 2018)3 auf 30 % gesenkt werden. Da diese Differenz aber vor allem mit Erdgas (42 % in 2030) kompensiert werden soll, kritisieren unabhängige Experten, z. B. vom Worldwatch Institute, dass die gesetzten Ziele immer noch nicht ambitioniert genug sind.

Doch die Entscheidung, das Land durch eine nachhaltige Entwicklung mit erneuerbaren Energien zukünftig besser auszurichten, eröffnet für deutsche Unternehmen interessante Geschäftsmöglichkeiten in nahezu allen Bereich der Wertschöpfungskette bei Wind-, Solar- und Bioenergie.