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Marktanalysen 01.09.2020 - Industrie- und Gewerbeeffizienz

Sri Lanka: Energieeffizienz und Eigenversorgung in der Industrie AHK-Zielmarktanalyse 2020

Einleitung

Als regionaler Logistikhub zwischen Europa, Afrika und Asien konnte Sri Lanka in den letzten Jahren seine wirtschaftliche Bedeutung ausbauen. Ein klares politisches Bekenntnis zum Klimaschutz im Rahmen internationaler Abkommen wie Cop 21 und VCF sowie eine klare nationale auf Energieeffizienz ausgerichtete Energiepolitik machen Sri Lanka zu einem vielversprechenden Absatzmarkt für deutsche Unternehmen.

  • Anwendungsfeld/ Technologie: Energieerzeugung, Industrie- und Gewerbeeffizienz, Solarenergie, Bioenergie, Energiespeicher
  • Zielmarkt: Sri Lanka
  • Zielregion: Asien, Südasien
ZMA Sri Lanka 2020

Der sri-lankische Energiesektor befindet sich in einem kontinuierlichen Entwicklungsprozess. So konnte der Inselstaat südöstlich von Indien in den letzten 10 Jahren signifikante Fortschritte erzielen. Zu seinen Errungenschaften zählen vor allem eine nahezu 100%ige Elektrifizierung, geringe Übertragungs- und Verteilungsverluste sowie die erfolgreiche Wachstumsstimulierung von nichtkonventionellen erneuerbaren Energien (NCRE) einschließlich Solarprojekten. Hinsichtlich der Stromerzeugung gehört Sri Lanka somit bereits jetzt zu den umweltfreundlichsten Ländern weltweit. Das Ceylon Electricity Board (CEB) steht vor der Herausforderung, den Bedarf an elektrischer Energie gerade in energieintensiven Spitzenzeiten zu decken – mit teilweise schwerwiegenden Einbußen für die produzierende Industrie. Ausschlaggebender Grund hierfür ist, dass die Errichtung von geplanten Kraftwerken mangels Finanzierung und politischer Entscheidung mehrfach verschoben wurde. Vor diesem Hintergrund und infolge des politischen Ziels die Abhängigkeit vom Import fossiler Brennstoffe zu reduzieren, die derzeit 44% des nationalen Energiebedarfs abdecken, besteht in Sri Lanka akuter Bedarf an energieeffizienten Spitzentechnologien zur Senkung des Energiebedarfs und Entlastung des nationalen Stromnetzes. Auch für den Zeitraum bis 2022 werden signifikante Kapazitätenengpässe erwartet. Um diesen zukünftig präventiv entgegenzuwirken, sind den Energiesektor betreffende Investitionen in Höhe von 7 Milliarden USD erforderlich. Kapitalinvestitionen werden diesbezüglich vor allem im Bereich der Stromerzeugung (5 Milliarden USD), der Übertragung (1,1 Milliarden USD), der Verteilung (229 Millionen USD) sowie Laststeuerung (512 Millionen USD) zur Steigerung der Energieeffizienz benötigt.

Als Logistikhub in Südasien und Knotenpunkt für den maritimen Handel konnte Sri Lanka in den vergangenen Jahren bereits verstärkt ausländische Direktinvestitionen anziehen. Deutschland bleibt traditionell einer der wichtigsten Handelspartner Sri Lankas und genießt hinsichtlich seiner führenden Rolle bei Energielösungen einen sehr guten Ruf. Entsprechend ihres Anteils am Bruttoinlandsprodukt, ihrer Energieintensität und Exporttätigkeit lassen sich Geschäftsmöglichkeiten für deutsche Unternehmen vor allem in Sri Lankas Textil-, Bekleidungs-, Nahrungsmittel- und Teeindustrie erschließen. Weitere Einsparpotenziale bestehen zudem in der Stahlindustrie und Sri Lankas Kautschuksektor.