Im Jahr 2022 war der Industriesektor für etwa 43,21 % des gesamten indonesischen Endenergieverbrauchs verantwortlich und stellt damit den energieintensivsten Sektor dar. Fossile Brennstoffe sind die primäre Energiequelle zur Erzeugung von Prozesswärme mit entsprechenden Folgen für Indonesiens CO2-Bilanz.

Auf multilateraler Ebene hat sich das Land zur Reduktion von Treibhausgasen verpflichtet. Erste Maßnahmen zur Verbesserung des Energiemanagements in der Industrie wurden bereits ergriffen. Nach der jüngsten Regierungsverordnung Nr. 33 aus dem Jahr 2023 sind Energieverbraucher, die mindestens 4.000 TOE (vorher 6.000 TOE) pro Jahr verbrauchen, verpflichtet, ein Energiemanagement nach ISO 50001 einzuführen. Insbesondere stehen sechs industrielle Teilsektoren im Fokus: Lebensmittel- und Getränkeindustrie, Stahlindustrie, Textilindustrie, Zellstoff- und Papierindustrie, chemische Industrie und Zementindustrie. Der Energiebedarf dieser sechs Sektoren macht 70 % des gesamten Energieverbrauchs der indonesischen Industrie aus. Das Ministerium für Energie und Bodenschätze (MEMR) schätzt das Energieeinsparpotenzial für die Industrie auf 10 bis 30 %.

Der Einsatz von Energieeffizienztechnologien ist noch nicht weit verbreitet. Grundsätzlich interessant sind folgende Technologien: Automatisierungs- und Steuerungstechnik, energieeffiziente Aktoren, Luftkompressoren, drehzahlvariable Antriebe, Software für das Energiemanagement und Technologien für erneuerbare Energien. Mit den richtigen Anreizen und Investitionen in Höhe von ca. 4,5 Mrd. USD könnten Energieeinsparungen in Höhe von geschätzten 1,12 Mrd. USD pro Jahr erzielt werden. Für deutsche Unternehmen bedeutet dies, dass vielversprechende Möglichkeiten für den Markteintritt in Indonesien bestehen.