Costa Rica ist in Lateinamerika führend in Nachhaltigkeitsthemen und erzeugt über 98 % seiner elektrischen Energie aus erneuerbaren Quellen. Das Land nutzt zur Energiegewinnung insbesondere Wasserkraft und Hochenthalpiegeothermie. Da eine erhebliche Steigerung des Energieverbrauchs für die nächsten zehn Jahre (+150%) prognostiziert ist, wird eine Diversifizierung der Energiematrix angestrebt. Die verstärkte Nutzung von Biomasse soll hierzu beitragen.

In der Landwirtschaft, die etwa 7,8 % des Bruttoinlandsprodukts ausmacht, liegt der Fokus auf dem Anbau und Export von Ananas, Bananen, Kaffee, Palmöl, Zitrusfrüchten und Zuckerrohr, sowie der Viehzucht. Die aus diesem Sektor entstehenden Mengen an pflanzlichen und tierischen Abfällen werden bisher kaum energetisch genutzt. Die geografische Lage in den Tropen ermöglicht eine hohe Biomasseproduktivität, was Biogas zu einer vielversprechenden und zuverlässigen Energiequelle macht.

Aktuelle Pilotprojekte und Investitionen in den kommenden Jahren sollen die Biomasse-Energieerzeugung in Costa Rica ausweiten. Die nationale Bioenergiestrategie Costa Ricas sieht vor, Biomasse aus verschiedenen Quellen zur Erzeugung von Biogas für Strom, Wärme und landwirtschaftliche Zwecke zu nutzen. Diese Strategie hat hohe Priorität und umfasst auch die Herstellung von E10- und E100-Kraftstoffen, Biodiesel aus Palmöl und Haushaltsöl sowie die Elektrizitätserzeugung aus Zuckerrohrbagasse.