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Marktanalysen 30.08.2016 - Energieerzeugung

Länderprofil Tunesien

Einleitung

  • Anwendungsfeld/ Technologie: Bioenergie, Energieerzeugung, Kleinwasserkraft, Solarenergie, Windenergie
  • Zielmarkt: Tunesien
  • Zielregion: MENA-Region, Nordafrika
Cover der Publikation

Obwohl Tunesien über Erdöl- und Erdgasvorkommen verfügt, reicht die heimische Förderung bereits seit 2001 nicht mehr zur Deckung des Eigenbedarfs aus. Dennoch wurde die Stromversorgung Tunesiens 2013 noch zu 91% aus Erdgas gewonnen, gefolgt von Erdöl, Wasserkraft und Windenergie.

Um seine Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu verringern, hat das Land im April 2015 ein Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) verabschiedet. Dieses sieht bis 2030 einen Anteil von 30% erneuerbarer Energien an der Stromerzeugung Tunesiens vor und gibt technologiespezifische Ausbauziele vor. Neben der zollfreien Einführung von Komponenten für Erneuerbare-Energie-Anlagen und unregelmäßigen Ausschreibungen des staatlichen Energieversorgers (STEG) unterstützt der staatliche Energiewendefonds (FTE) tunesische Unternehmen bei der Verbesserung ihrer Energieeffizienz und der Finanzierung von EE-Anlagen. Bereits seit 2009 besteht eine gesetzliche Regelung zum Net-Metering und insbesondere im Solarsektor existieren Förderprogramme für verschiedene Anlagengrößen. Tunesiens Wärmemarkt wird überwiegend über Erdgas versorgt, aber auch über Viehabfälle und sonstige Biomassen, vor allem in ländlichen Regionen, oder über elektrisch betriebene Heizungen.

Die Energiepolitik Tunesiens wurde von verschiedenen Projekten der Entwicklungszusammenarbeit wie der deutsch-tunesischen Energiepartnerschaft sowie der Kooperation mit der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) und der African Development Bank (AfDB) beeinflusst. Dennoch bleibt der Marktzugang in Tunesien für ausländische Unternehmen aufgrund des überlasteten Stromnetzes und der subventionierten Strompreise weiterhin eine Herausforderung. Deshalb werden die Subventionen für den Strom in den kommenden Jahren weiter zurückgefahren und ein verstärkter Netzausbau von der STEG forciert. Dies ist insbesondere für die Entwicklung der Windenergie nötig, der im künftigen Strommix eine zentrale Rolle zukommen soll.

Neben der Windenergie setzt die tunesische Regierung mit einem spezifischen Solarplan auf den Ausbau der Solarenergie. Tunesien weist mit einer durchschnittlichen Sonneneinstrahlung von 1.850 kWh/m² (mit Spitzenwerten von bis zu 2.800 kWh/m²) und über 3.000 Sonnenstunden im Jahr ein gutes natürliches Potenzial für die Solarenergie auf. Auch in den Bereichen Geothermie, Bioenergie und Kleinwasserkraft verfügt das Land über bislang wenig genutzte Potenziale.

  • Verabschiedung von Erneuerbare-Energien-Gesetz 2015, um Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu reduzieren
  • Fokus auf den Ausbau von Wind- und Solarenergie
  • Zollbefreiungen, Unterstützung aus Energiewendefonds, Net-Metering-Mechanismus und weitere, speziell für Solarenergie geltende Förderprogramme wurden eingeführt