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Besuch beim PEP-Referenzprojekt Shalima Flowers, East African Growers

© GIZ / Blue Antelope Ltd

Sauberer Strom aus Eigenproduktion – das ist eine Chance für Industrieunternehmen in Ostafrika. Mit Photovoltaik (PV) können sie Geld sparen und ihren ökologischen Fußabdruck verringern.

Das Interesse an der Referenzprojektreise des Projektentwicklungsprogramms (PEP) zum Thema Photovoltaiklösungen für den Eigenbedarf war daher groß. 50 Vertreterinnen und Vertreter von Unternehmen aus Kenia, Uganda und Ruanda nahmen an der Veranstaltung Anfang Dezember 2021 in Kenia teil. Die Referenzprojektreise inklusive Workshop fand als kombinierte Online- und vor-Ort-Veranstaltung statt.

Anbieter und Abnehmer profitieren

Referenzprojektreisen zählen zu den etablierten und erfolgreichen Angeboten des PEP. Sie bieten deutschen Firmen die Möglichkeit, sich und ihre Angebote zu präsentieren, während sich Interessenten gezielt über Produkte, Services und Finanzierungsmodelle für PV-Anlagen informieren können. Dabei lassen die Reisen genug Raum für Networking und den Aufbau von Kontakten zwischen deutschen Anbietern und potenziellen Kunden. Die Teilnehmenden erhalten die Gelegenheit zu organisierten Vor-Ort-Besuchen bei Beispielprojekten. Die Projekte sind so ausgewählt, dass sie die Rahmenbedingungen in den jeweiligen Regionen spiegeln. Während der Besichtigungen können sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ein Bild von Solarstromtechnologien im Einsatz machen und erfahren, wie groß die Vorteile für die Nutzer sind.

„Die Schritte zur Realisierung von PV-Aufdachanlagen sind für gewerbliche und industrielle Abnehmer nicht immer verständlich," beschreibt Maryanne Maina, PEP- Ländermanagerin Kenia, die Motivation hinter der Referenzprojektreise. "Die Besichtigung konkreter Referenzprojekte war daher eine großartige Gelegenheit, sich von Branchenkollegen über die Entwicklung von PV-Projekten informieren zu lassen und zu erfahren, wie die lokalen Firmen vermeintliche Hindernisse bei der Umsetzung überwinden konnten. Darüber hinaus hatten sowohl die vor Ort vertretenen deutsche KMU als auch diejenigen, die planen sich in der Region niederzulassen, die Möglichkeit, Erfahrungen und Wissen über die Umsetzung von Projekten in Kenia zu vermitteln."

Die Referenzprojektreise nach Kenia gab den Teilnehmenden zunächst einen Überblick über die deutsche Energiewende und über die Entwicklung der erneuerbaren Energien im gewerblichen und industriellen Sektor Ostafrikas. Anschließend stellten fünf deutsche Unternehmen ihre Expertise vor.

Die Projekte – eigener Strom macht unabhängiger

An beiden vorgestellten Referenzprojekten war das lokale PEP-Team mit der Vorentwicklung maßgeblich beteiligt. Das erste im Rahmen der Reise präsentierte Referenzprojekt, die Githunguri Dairy Farmers Co-operative Society Limited, wurde vom der Ecoligo GmbH vorgestellt. Das Solarunternehmen hatte für den namhaften kenianischen Hersteller von Molkereiprodukten ein Aufdach-Solarsystem entworfen. Die 700-Kilowatt-Anlage wurde vom kenianischen Generalunternehmer Spenomatic Solar umgesetzt, der auch die Wartung übernimmt.

Die zweite Referenzanlage war ein Freiflächen-Solarprojekt der deutschen Firma Redavia Solar Power für Shalimar Flowers. Dieser kenianische Produzent von Blumen und Gemüse entschied sich im Einklang mit seiner nachhaltigen Firmenstrategie für Photovoltaik und least die Anlage für zwölf Jahre. Durch Solarenergie unterstreicht das Unternehmen sein Engagement für ökologische und soziale Belange und wird zugleich unabhängiger vom Stromnetz und von Dieselgeneratoren. Die Photovoltaikanlage bringt rund 430 Kilowatt Leistung und spart pro Jahr mehr als 90 Tonnen CO2 ein. Shalimar Flowers ist für den Branchenverband Kenia Flower Council ein Beispiel, das er zur Nachahmung empfiehlt, denn der Wechsel von konventioneller zu sauberer Energie verbessert auch das Image afrikanischer Blumenzüchter in den Abnehmerländern.

Möglichkeit zur Geschäftsanbahnung

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Referenzprojektreise Ostafrika zogen ein positives Fazit. Sie schätzten besonders die Möglichkeit, Kontakte zu deutschen Fachfirmen aufzubauen, Qualitätstechnologien kennenzulernen und sich gegenseitig über Best Practices auszutauschen.

Diese Gelegenheit erhalten 2022 zahlreiche weitere Firmen, denn drei PEP-Referenzprojektreisen stehen auf dem Programm. Die Zielregionen sind Pakistan und Bangladesch, Jordanien und Libanon sowie das südliche Afrika, hier insbesondere Botsuana und Sambia.