Solar-Hybrid-System in Nigeria

Solar-Hybrid-System in Nigeria

© GIZ

Ende November war es soweit: Nach einer sehr kurzen Bauzeit wurde das Solar-Hybrid-Kraftwerk von der Firma Soventix fertiggestellt. Anfang Dezember hat das nigerianische Energieministerium das Kraftwerk für das nationale Referenzlabor (National Reference Laboratory - NRL) des Seuchenkontrollzentrums in Gaduwa, Abuja, als Teil der Nothilfe zur COVID-19-Pandemie, mit finanzieller Unterstützung der Europäischen Union und der Bundesregierung im Rahmen des Energiepolitikberatungsprogramms in Nigeria (Nigerian Energy Support Programme, NESP) der GIZ GmbH, in einer feierlichen Einweihungszeremonie in Betrieb genommen.

Das neu in Betrieb genommene Solar-Hybrid-Kraftwerk senkt die Kosten der Stromversorgung und gewährleistet eine zuverlässige und ununterbrochene Stromversorgung für rund 120 medizinische Fachkräfte. Es hat eine Gesamtkapazität von 260 kWp, umfasst einen 500 kWh Batteriespeicher und deckt damit etwa 37 Prozent des jährlichen Gesamtenergieverbrauchs des NRL ab. Zusätzlich senk das Hybrid-Kraftwerk den CO2-Ausstoß, da zwei Dieselgeneratoren abgeschaltet werden konnten. Dies unterstützt das nachhaltige UN-Entwicklungsziel 7 „Bezahlbare und saubere Energie“ und spart jährlich etwa 365 Tonnen CO2 ein.

Bedeutende Unterstützung im Kampf gegen die Pandemie

Bei der feierlichen Inbetriebnahme sagte der stellvertretende Leiter der Delegation der EU in Nigeria und der Westafrikanische Wirtschaftsgemeinschaft ECOWAS, Alexandre Borges Gomes, das Projekt sei ein bedeutender Teil der Unterstützung der EU für die Notfallreaktion der nigerianischen Regierung auf die Pandemie. "Die Unterstützung der nigerianischen Testlabors mit einer zuverlässigen Stromversorgung ist für die Bewältigung der Pandemie im Land unerlässlich", sagte er.

Ebenfalls vertreten bei der feierlichen Inbetriebnahme war der stellvertretende deutsche Botschafter für Nigeria und ECOWAS, Helmut Kulitz. Er bezeichnete das Projekt als entscheidendes Bindeglied zwischen Stromzugang und dem Gesundheitswesen. „Solarsysteme wie dieses tragen dazu bei, die Leistung medizinischer Einrichtungen zu verbessern und damit Leben zu retten. Dies gilt nicht nur für medizinische Einrichtungen in städtischen Gebieten, sondern auch für medizinische Einrichtungen, die das nigerianische Energiepolitikberatungsprogramm (NESP) über Mini-Grid-Projekte in ländlichen Gebieten elektrifiziert hat. “

Weitere Aktivitäten von NESP zur Unterstützung der Stromversorgung für medizinische Einrichtungen des NCDC und anderer wichtiger öffentlicher Einrichtungen sind geplant und werden über die Webseite der Exportinitiative kommuniziert.

Die Rolle des Projektentwicklungsprogramms

„Unsere anfängliche Rolle bestand darin, qualifizierte Firmen zu identifizieren und passende Akteure zusammenzubringen“ erläutert Henrik Personn, PEP-Ländermanager Nigeria, die Beteiligung des Projektentwicklungsprogramms an dem Zustandekommen des Solar-Hybrid-System Projekts. NESP kontaktierte das PEP der Exportinitiative Energie zu diesem Projekt mit der dringenden Bitte, Kontakte zu zuverlässigen Solarunternehmen herzustellen, welche die benötigten Komponenten in Nigeria auf Lager haben und schnellstmöglich ein PV-Hybrid-Projekt mit 300-400 kWp umsetzen können. „Hierzu hat PEP eine Umfrage anhand ausgewählter Kriterien unter deutschen Unternehmen gestartet, welche in der Exportinitiative Energie gelistet sind, und mit einer Niederlassung in Nigeria vertreten sind. Potenzielle Projektentwickler zur Umsetzung wurden NESP im Anschluss vorgeschlagen. Eines der vorgeschlagenen Unternehmen, erhielt daraufhin im Rahmen einer Ausschreibung den Zuschlag.

Das PEP unterstützt deutsche Firmen im Rahmen der Exportinitiative Energie beim Markteintritt in Nigeria, dabei Referenzen aufzubauen und sich als verlässlicher Partner zu positionieren.