Unternehmensabfrage des Projektentwicklungsprogramms

© "LT - Quizzes - Self-paced Study" by mattcornock (CC BY 2.0.)

In der Zusammenarbeit mit Entwicklungs- und Schwellenländern in Subsahara-Afrika, Südostasien und dem Nahen Osten fokussiert sich das PEP auf erneuerbare Energien und verstärkt auch auf die Verbesserung der Energieeffizienz.

Betriebe und Industrieunternehmen in diesen Ländern verbrauchen häufig unnötig viel Energie. So entstehen beträchtliche Umwelt- und Klimabelastungen sowie hohe Kosten. Zwar führen viele Unternehmen in den Partnerländern Energieaudits durch – in einigen Ländern sind sie sogar für große Energieverbraucher verpflichtend. Das Problem ist aber oftmals die unvollständige Umsetzung der Audit-Empfehlungen. Vielen Unternehmen fehlt es an Kapazitäten, teilweise auch an Know-how und Erfahrung in diesem Bereich, um komplexe Energieeinsparmaßnahmen in die Wege zu leiten.

Abfrage unter deutschen Unternehmen

Um das Angebot des PEP in diesem Bereich auszubauen, führte das Team des Programms Ende 2020 eine Abfrage unter den gut 3.000 Unternehmen durch, die in der Teilnehmerdatenbank der Exportinitiative Energie zum Themenbereich Energieeffizienz gelistet sind. Das Ziel war es, herauszufinden, welche deutschen Anbieter:innen an den Märkten der Partnerländer Interesse haben und wie sie noch besser durch eine Projektentwicklung des PEP bei Energieeffizienzprojekten in Entwicklungs- und Schwellenländern unterstützt werden können.

An der Abfrage beteiligten sich Unternehmen aus dem Bereich erneuerbare Energien (19 Prozent), Beratungsdienstleister:innen (36 Prozent) und Anbietende von Produktionstechnologien, die mit 45 Prozent die größte Gruppe ausmachten. Insbesondere mit den Technologieanbieter:innen sucht das PEP nun verstärkt den Austausch. Anbieter:innen von Querschnittstechnologien wie bspw. Pumpen, Kompressoren, Klimaanlagen etc. verstehen sich oftmals nicht als Anbieter:innen für Energieeffizienzleistungen, sondern als Produkthersteller:innen. Dabei sind die energieeffizienten Komponenten eine wesentliche Voraussetzung für den Aufbau eines auf hohe Effizienz abgestimmten Gesamtsystems. Es ist daher wichtig, lokale Energieauditor:innen, Unternehmen und Verbände in den Partnerländern über existierende energieeffiziente Produkte und Lösungen zu informieren und konkrete umsetzbare Projekte mit einem Business Case vorzuentwickeln.

Auch jetzt, nach dem Abschluss der Abfrage, können sich Unternehmen jederzeit beim PEP melden, um konkreten Unterstützungsbedarf beim Einsatz von Effizienzlösungen in Entwicklungs- und Schwellenländern zu besprechen.

Neue Möglichkeiten der Zusammenarbeit

Möglichkeiten zur Zusammenarbeit bestehen mit Unternehmen in Entwicklungs-und Schwellenländern, die eine Modernisierung, den Ausbau oder Neubau ihrer Produktion planen und in diesem Zusammenhang ihren Produktionsprozess energieeffizienter gestalten wollen.

Die Volkswirtschaften vieler PEP Partnerländer haben Wachstumsraten von fünf bis acht Prozent; ein energieeffizientes Wachstum von Industrie und Gewerbe ist wichtig, um niedrige CO2 Emissionen sicherzustellen. Bei Neuplanungen von Anlagen bringt das PEP-Team daher lokale Industrieunternehmen mit deutschen Energieeffizienzberatern in Kontakt, die dabei unterstützen können, einen energieeffizienten Produktionsprozess aufzusetzen.

Bei bestehenden Anlagen wurden aus Effizienzempfehlungen lokaler Auditor:innen konkrete Projekte erarbeitet, die mit deutscher Technologie umgesetzt werden können. Dabei begleitet und berät das PEP-Team lokale Partnerunternehmen bei der Festlegung von Prioritäten, bei der Auswahl der technischen Lösung und bei der Finanzierung der Investition. Erste Projekte werden derzeit gerade in Vietnams Textilsektor bearbeitet.

German Training Week zur Energieeffizienz

Vertiefen will das PEP die Zusammenarbeit zwischen lokaler Industrie und Energieauditor:innen sowie deutschen Anbieter:innen klimafreundlicher Energielösungen auch durch eine neue German Training Week zum Thema Energieeffizienz in der Industrie. 2022 sollen die ersten solcher Veranstaltungen in Kenia und im Senegal stattfinden. Deutschen Anbieter:innen wird so die Möglichkeit gegeben, als Praxistrainer:innen aufzutreten, ihre Expertise zu zeigen, ihre Technologie zu platzieren und erste Kontakte mit relevanten Akteur:innen vor Ort zu knüpfen. Lokale Industrieunternehmen und Auditor:innen können sich hingegen über die Angebote „made in Germany“ sowie Finanzierungsmöglichkeiten der Energieeffizienzempfehlungen informieren. Die GTWs informieren darüber hinaus über internationale Qualitätsstandards von Energieaudits und geben insbesondere Industrieunternehmen Hinweise zur qualitativen Bewertung von Audits, auf dessen Basis sie zielführende Investitionsentscheidungen treffen möchten.