Bratislava, Slowakei

Bratislava, Slowakei

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Gemessen an der Prokopfzahl ist die Slowakei der größte Autoproduzent der Welt, womit die Automobilindustrie das Rückgrat der slowakischen Wirtschaft darstellt. Mit Blick auf die stark steigenden Produktionskapazitäten und dem einhergehenden Anstieg des Energieverbrauchs wurde vom 26. bis 30. April 2021 eine virtuelle Geschäftsreise zum Thema „Energieeffiziente Produktionsprozesse in der Automobilindustrie“ durchgeführt.

Für die slowakische Automobilindustrie gewinnt die Entwicklung und Optimierung von Produktionsprozessen zunehmend an Bedeutung, da insbesondere der Anstieg des Energieverbrauchs einen erheblichen Kostenfaktor darstellt. Aufgrund des zukünftig hohen Potenzials für die Optimierung und Effizienzsteigerung von Prozessen wie Lackieren, Pressen oder Schweißen widmete sich die Fachkonferenz den innovativen Technologielösungen "Made in Germany".

Eröffnet wurde die Konferenz durch Markus Halt, stellvertretender Geschäftsführer AHK Slowakei sowie Peter Primus, ständiger Vertreter der deutschen Botschaft in Bratislava, welche primär die Notwendigkeit von zukünftiger Zusammenarbeit zur Erreichung der Klimaziele aufzeigten. Die Anwendungen der deutschen Unternehmen reichten von Beratertätigkeiten für die Systemsicherheit oder Energie- und Ressourceneffizienz, Herstellung von Wärme- und Kältezählern, Gasmesssysteme und effizienten Abluftsystemen bis hin zu Digitalisierungssystemen und Anwendungen rund um das Thema Druckluft. Die zahlreichen Fragen des Publikums und des Moderators wurden direkt nach den jeweiligen Vorträgen beantwortet und diskutiert, was für eine interaktive Atmosphäre sorgte.

Abgerundet wurde die Webkonferenz durch einen Expertenbeitrag von Stefan Büttner, Direktor für Globale Strategie & Wirkung, Institut für Energie Effizienz in der Produktion an der Universität Stuttgart welcher sich auf den richtigen Mix zwischen Energieeffizienz und Dekarbonisierung in der Automobilindustrie bezog. Man sollte demnach viele lokale Maßnahmen zur Effizienzsteigerung priorisieren. Querschnittstechnologien seien ebenfalls von großer Bedeutung, vor allem in Druckluftsystemen liege laut Büttner viel Potenzial, aber auch Maßnahmen wie einer angepassten Beleuchtung sowie Heizung und Kühlung leisten einen wichtigen Beitrag zur Effizienzsteigerung.

Zudem ging der Experte auf die verschiedenen Prozesse zur Wärmerückgewinnung ein, so kann beispielsweise auch aus Abwärme Kälte erzeugt werden oder durch weitere Prozesse Strom. Die nächste große Herausforderung stellen industrielle Mikrogrids und Energiespeicher dar, welche einen enormen Beitrag zur Effizienzsteigerung leisten werden. Nichtsdestotrotz sind wir laut Stefan Büttner auf einem guten Weg und haben sogar die Möglichkeit, bei Anwendung vieler einsparender Maßnahmen, eine ultraeffiziente Fabrik zu erschaffen.

Die Webkonferenz war Teil der digitalen Energie-Geschäftsreise Slowakei der Exportinitiative Energie im Auftrag des BMWi. Sie wurde von der AHK Slowakei mit der Unterstützung der energiewaechter GmbH durchgeführt.