Gebäude in Istanbul

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Die Türkei hat sich zum Ziel gesetzt, den Energieverbrauch und die Treibhausgasemissionen im Gebäudesektor durch die Anwendung Erneuerbarer Energietechnologien und Energieeffizienzmaßnahmen zu reduzieren. Passende Lösungen aus Deutschland wurden auf der Webkonferenz der virtuellen Energie-Geschäftsreise vom 14. bis 17. September vorgestellt.

Trotz bester Voraussetzungen für Geothermie und Solarenergie ist die Türkei noch immer in hohem Maße abhängig von Energieimporten, die 70 Prozent des Primärenergieverbrauchs ausmachen. Allein der Wohnsektor verbraucht dabei 43 Prozent der importierten fossilen Energieträger und ist damit der zweitgrößte Verbraucher nach dem Industriesektor. Energieeinsparungen im Gebäudesektor sind daher nicht nur aus Klimaschutzgründen von besonderer Wichtigkeit, sondern helfen dem Land auch dabei, seine Importabhängigkeit im Energiebereich zu reduzieren.

Die Regierung fördert daher unter anderem im Rahmen des Nationalen Aktionsplans für Energieeffizienz (NEEAP) 2017 energieeffizientes Bauen, mit der Zielsetzung, dass bereits 2023 mindestens 25 Prozent des Gebäudebestands den definierten Effizienzkriterien entsprechen. Öffentliche Gebäude sollen dabei eine Vorreiterrolle einnehmen, um entsprechende Entwicklungen auch auf dem privaten Immobilienmarkt anzustoßen. Dabei sollen insbesondere auch Geothermie- und Solartechnologien verstärkt im Gebäudesektor zum Einsatz kommen, welche bisher in diesem Kontext nur geringfügig Anwendung fanden. Um diesen Missstand zu beheben, sollen zeitnah neue Förderinstrumente (bspw. für Wärmepumpen) implementiert werden.

Insgesamt acht deutsche Unternehmen nahmen die Gelegenheit war, dem interessierten Fachpublikum ihre Technologien und praktischen Anwendungsbeispiele zu präsentieren. Das Technologiespektrum umfasste dabei besonders energieeffiziente Ventilations-, Kühl- und Heizsysteme, Fassadendämmung sowie Möglichkeiten zur Einbindung von Photovoltaik in Gebäuden.

Die Unternehmen sowie die deutschen und türkischen Fachexperten aus Forschung und Wissenschaft gaben ihre Erfahrungen über energieeffizientes Bauen für den deutschen und türkischen Markt in Vorträgen und Fragerunden weiter. So konnten wertvolle Best-Practices vorgestellt und die unterschiedlichen Erfahrungen der Länder geteilt werden. Im nächsten Schritt treten die deutschen Teilnehmenden mit türkischen Unternehmen und Interessenten in Kontakt, um die länderübergreifende Kooperation weiter auszubauen.

Die energiewaechter GmbH organisierte diese Energie-Geschäftsreise in Zusammenarbeit mit der AHK Türkei als Durchführer der Exportinitiative Energie im Auftrag des BMWi.