Wasserstoff-Anlage

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Südafrika gilt als die fortschrittlichste und am stärksten diversifizierte Volkswirtschaft auf dem afrikanischen Kontinent, ist ein etablierter Handelspartner Deutschlands und ein bevorzugter Standort von deutschen Unternehmen in Afrika. So pflegt das Land langfristige und stabile bilaterale Beziehungen zu Deutschland. Der derzeitige Schwerpunkt der deutsch-südafrikanischen Kooperation liegt auf den Themen Energiewende und Klimaschutz. In diesem Kontext eröffnen sich Geschäftschancen für deutsche Technologieanbieter aus den Bereichen grüner Wasserstoff, P2X und Energiespeicher.

Bereits 2008 startete die südafrikanische Regierung die Initiative „HySA“ mit dem Ziel, Wissen und eigene Technologien in den Bereichen Wasserstoff und Brennstoffzellen aufzubauen. Im September 2021 stimmte die südafrikanische Regierung zudem der Implementierung der „Hydrogen Society Roadmap“ als Teil des Covid-19-Wiederaufbau-Planes zu. Erste Projekte wurden bereits realisiert bzw. befinden sich derzeit in Umsetzung. Denn das Produktionspotenzial für grünen Wasserstoff ist hoch: Südafrika verfügt über herausragende Bedingungen für erneuerbare Energien mit geringen Erzeugungskosten und vorentwickelten Standorten, über geeignete Land- und Wasserressourcen und über die nötige industrielle Infrastruktur und Expertise. Dies bestätigten die südafrikanischen Expertinnen und Experten den deutschen Teilnehmenden.

Dennoch gibt es auch Herausforderungen, um Südafrikas Potenzial voll auszuschöpfen. Neben einer weiteren Reform des Strommarktes (u.a. bezüglich Lizensierung, Durchleitung, Stromhandel) müsse auch das Stromübertragungsnetz ausgebaut werden, um dem Bedarf an erneuerbarer Energie nachzukommen, so Jens Hauser, Leiter des Kompetenzzentrums Energie und Umwelt bei der AHK Südliches Afrika. Zudem fehle eine Exportinfrastruktur für Wasserstoff zur Skalierung lokaler Projekte hin zum Export. Der Experte sieht dies jedoch als große Chance, sowohl für südafrikanische wie auch deutsche Unternehmen, sich hier zu positionieren. Denn es bestehen auch diverse Finanzierungs- und Fördermöglichkeiten aus Deutschland, wie etwa die Initiativen H2Global, H2UPPP oder H2.SA.

Die Informationsveranstaltung diente neben der Informationsvermittlung auch der Vorbereitung auf die Energie-Geschäftsreise nach Südafrika, welche vom 28.03.-01.04.2022 in Johannesburg oder virtuell stattfinden wird. Die Geschäftsreise wird durchgeführt durch die Renewables Academy (RENAC) AG in Kooperation mit der AHK Südliches Afrika und bietet neben maßgeschneiderten B2B-Terminen vor Ort auch die Möglichkeit zu einer kostenfreien Finanzierungsberatung im Vorfeld der Reise.