Moneef Barakat, Solarabic auf dem WFES in Abu Dhabi

© Solarabic

Moneef Barakat, Gründer und CEO von Solarabic, war eigentlich als Ingenieur im Öl- und Gassektor im Nahen Osten tätig. Ein Sustainabilty Studium in Berlin machte ihn jedoch zum Erneuerbare-Energien-Enthusiasten. Sein Start-up beschäftigt sich damit, wie man die deutsche Erfahrung mit der Energiewende in die MENA-Region bringen kann. Mit Hilfe von Spezialisten aus der Erneuerbare-Energien-Branche bieten sie Ausbildung und Trainings an und betreiben Aufklärungsarbeit über Nachhaltigkeit.

Herr Barakat, wie wichtig ist die Beteiligung am WFES für Ihr Unternehmen?

Da wir uns auf die Region naher Osten spezialisiert haben, ist es wichtig, sich hier auf den großen Messen zu platzieren. Der World Future Energy Summit in den VAE ist ein wenig wie die erste Bundesliga für deutsche Fußballvereine: Das wichtigste Event zu Erneuerbaren Energien im Nahen Osten. Hier gibt es einen großen Wachstumsmarkt und schnelle Entwicklungen. Deshalb war es für uns als kleines Start-up immer ein Traum, hier teilzunehmen.

Und hier konnte die Exportinitiative Energie unterstützen?

Genau. Für kleine Firmen wie uns ist es fast unmöglich, ohne Unterstützung teilzunehmen. Dafür fehlen uns personelle und finanzielle Kapazitäten. Außerdem fehlten uns Kontakte zu den Veranstaltungsorganisatoren. Ein großer Mehrwert war für uns die Hilfe im Marketing und bei der Vorbereitung der Messe.

Wir präsentieren uns hier als Teil des „German Pavillon“. Das ist sehr wichtig, weil es betont, dass wir eine deutsche Firma sind. Unser „Produkt“ als Solarabic sind Expertise und Know-how im Bereich der Erneuerbaren und der Energiewende. Umso wichtiger ist diese Betonung der Marke „made in Germany“.

Teilnahme an der Diskussionsrunde „Solar circular economy“

Die Exportinitiative Energie hat mir auch geholfen, hier auf der Messe ein Podium zum Thema Kreislaufwirtschaft in der Solarindustrie zu organisieren. Ich wollte eine Debatte dazu anstoßen, was mit Solarmodulen am Ende ihres Lebenszyklus passiert. Das Recycling und Wiederverwenden von Modulen ist in der EU bereits festgeschrieben, hier in den VAE gibt es aber dazu bislang keine Initiative. Mit der Diskussionsrunde haben wir begonnen, ein Bewusstsein für die Thematik zu schaffen. Ich hatte dabei die Möglichkeit, hier die europäische Erfahrung miteinzubringen. Es war eine sehr erfolgreiche Veranstaltung!

Außerdem haben Sie gestern einen Preis gewonnen?

Preisverleihung Solarabic

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Ja! Die Middle East Solar Industry Association (Mesia) verleiht jedes Jahr mehrere Awards. Wir hatten uns in der Kategorie “Best image” beworben und konnten den Wettbewerb für uns entscheiden. Unser Gewinnerbild ist letztes Jahr im Rahmen einer Kampagne entstanden, die Frauen in technischen Berufen innerhalb der Erneuerbaren Energien im Nahen Osten fördert. Leider ist es noch nicht weit verbreitet, dass hier Frauen an Solar- oder Windkraftanlagen arbeiten, aber es gibt sie. Die mutigen Frauen aus unserer Kampagne sind jetzt Vorbilder für Andere und wurden von uns außerdem mit Fortbildungen unterstützt. Ich finde, wir als Nachhaltigkeitsbranche können nur nachhaltig sein, wenn unsere Arbeitsweise auch nachhaltig ist. Das geht nur, wenn wir auch gleichermaßen Frauen beschäftigen.