Im Jahr 2020 betrug der Anteil der aus Bioenergie erzeugten Elektrizität an der Gesamterzeugung in Australien 1,4 Prozent. Doch der Sektor gewinnt immer mehr an Bedeutung: Australien verfügt über große Ackerflächen, eine etablierte Land- und Forstwirtschaft und Maschinenbauindustrie, bedeutende Rohstoffe und Solarressourcen, die dem Land eine solide Grundlage für die Erzeugung größerer Mengen an Energie aus Biomasse bieten.
Die Agentur für erneuerbare Energien Australiens hat vor kurzem einen Fahrplan für Bioenergie veröffentlicht, aus dem hervorgeht, dass die Bioenergie bis 2030 zu einer Verringerung der jährlichen Emissionen um 9 Prozent beitragen, 6 Prozent der Deponieabfälle umleiten und ein zusätzliches BIP von 10 Mrd. AUD erwirtschaften könnte. Der Fahrplan schafft die rechtlichen Rahmenbedingungen für die Technologieentwicklung auf nationaler Ebene. Dies kommt den deutschen Unternehmen entgegen, die in Australien einen neuen Absatzmarkt suchen: Sie profitieren von ihrer Technologieführerschaft.
Die großen Geschäftschancen und aktuellen Projektmöglichkeiten für deutsche KMU in Australien waren Thema der Online-Fachkonferenz „Bioenergie und Netzstabilisierung“. Die Veranstaltung eröffnete die virtuelle Energie-Geschäftsreise nach Australien, an der acht deutsche Unternehmen teilnahmen.
Laut Sebastian Stolpp, Referatsleiter International beim Fachverband Biogas e.V., liegt die größte Herausforderung der Branche darin, dass im Ausland die vielfältigen Möglichkeiten und Funktionsweise von Biogas nicht bewusst sind und es an Know-how fehlt. Ziel der Fachkonferenz war es deshalb, den Wissensaustausch zwischen Teilnehmenden aus deutschland und Australien zu fördern. Die deutschen Unternehmen stellten ihre Ideen und Technologielösungen vor, bevor an den Folgetagen individuelle B2B-Gespräche stattfanden, um erste Kontakte mit potenziellen Partnern zu knüpfen.
Die Veranstaltung wurde im Rahmen der Exportinitiative Energie des BMWK von der energiewaechter GmbH in Kooperation mit der AHK Australien durchgeführt.