Accra, Ghana

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In Ghana schließen internationale Entwicklungsbanken nun eine Lücke in der Finanzierung von Erneuerbare-Energie-Projekten. Die ghanaische Regierung und der pan-afrikanische Risikoversicherer African Trade Insurance Agency (ATI) haben eine gemeinsame Absichtserklärung unterzeichnet, mit der Ghana der Regional Liquidity Support Facility (RLSF) beitritt. Die RLSF ist eine gemeinsame Initiative von ATI, der KfW Entwicklungsbank und der norwegischen Entwicklungsbank NORAD.

Das Prinzip: Die RLSF-Initiative springt kurzfristig ein und versorgt unabhängige Energieproduzenten (Independent Power Producers, kurz: IPPs) mit Liquidität, wenn diese zwar Abnahmeverträge mit Stromversorgern haben, aber Zahlungsverzögerungen oder -ausfälle hinnehmen müssen. Diese Sicherheiten werden in Form von Bürgschaften gewährt und stehen ausschließlich für Produzenten erneuerbarer Energien bereit. Deren Investitionsrisiken sinken damit erheblich. Dies soll den Ausbau grüner Energieproduktion in Ghana beschleunigen.

Das Land gehört bereits heute zu den am meisten elektrifizierten Ländern in Subsahara-Afrika: Laut einer Schätzung der Weltbank aus dem Jahr 2020 hatten damals bereits rund 87 Prozent der Bevölkerung Zugang zu Elektrizität. Zudem wächst der Elektrizitätsbedarf jährlich um zehn Prozent, und Ghana will den nationalen Energiemix vor allem durch einen Zuwachs an Solarenergie diversifizieren. In Ghana könnten sich so Marktchancen für Projektierer der Erneuerbare-Energie-Branche ergeben.